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Beliebte Fotos müssen verschwindenLego wehrt sich gegen Polizei-Mugshots mit gelben Köpfen

Lesezeit 2 Minuten
Die Polizei in Murrieta, Kalifornien, hat Fotos von mutmaßlichen Verbrechern mit Legomännchen-Köpfen herausgegeben.

Die Polizei in Murrieta, Kalifornien, hat Fotos von mutmaßlichen Verbrechern mit Legomännchen-Köpfen herausgegeben.

Eine Polizeibehörde in Kalifornien hat viel Aufmerksamkeit für ihre Verbrecher-Fotos mit Lego-Köpfen bekommen. Damit ist jetzt Schluss.

Lego legt Wert auf ein positives Image und möchte nicht in Zusammenhang mit Verbrechen gebracht werden – wenn auch nur optisch. So lassen sich Meldungen aus den USA interpretieren, nach denen der dänische Spielzeug-Gigant Einspruch gegen die Verwendung von Polizeifotos mit den Köpfen von Legomännchen erhebt.

Hintergrund ist das Vorgehen der Polizei in Murrieta, Kalifornien. Die Behörde gibt bereits seit einiger Zeit Bilder heraus und publiziert sie über ihre Social-Media-Kanäle. Um die Personen, die mutmaßlich in irgendeiner Form gegen das Gesetz verstoßen haben, unkenntlich zu machen und deren Persönlichkeitsrechte zu schützen, werden Lego-Köpfe in die Bilder montiert.

Polizei von Murrieta verwendet Legomännchen-Kämpfe

Das Police Department erklärt dieses Vorgehen bei Facebook ausführlich: Hintergrund ist demnach eine neue Gesetzeslage in Kalifornien. Inzwischen sei es nicht mehr erlaubt, Fotos von Verdächtigen und Fahndungsfotos zu veröffentlichen, wenn diese Personen in keinem Zusammenhang mit Gewaltverbrechen stehen. Dennoch wolle man die Bevölkerung aber weiterhin informieren. Daher habe man sich für diese Methode entschieden.

Illustriert wird der Beitrag mit dem Foto einer Gegenüberstellung, das fünf Personen zeigt, deren Gesichter von Lego-Köpfen mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken verdeckt sind – von grimmig bis fröhlich. Es gibt diverse positive Reaktionen auf diesen Facebook-Post. Mehrere User schreiben, sie würden der Seite der Polizei von Murrieta explizit wegen der lustigen Lego-Gesichter folgen.

Lego-Köpfe bei Mugshots: Unternehmen sieht Verletzung des Urheberrechts

In den USA ist es üblich, dass Strafverfolgungsbehörden ungepixelt sogenannte „Mugshots“ von Verdächtigen veröffentlichten. In Deutschland ist dies nicht erlaubt. In Kalifornien hat man die Gesetzeslage ebenfalls etwas verschärft.

Allerdings wird sich die Polizei von Murrieta von ihrer beliebten Methode verabschieden müssen: Lego hat sich gemeldet und ist gar nicht begeistert vom Missbrauch seiner Köpfe. Wie Lt. Jeremy Durrant der Nachrichtenagentur ap erklärte, habe Lego am 19. März Kontakt zu der Behörde aufgenommen und darum gebeten, von der Verwendung ihres geistigen Eigentums in den Social-Media-Inhalten abzusehen. Daran werde man sich selbstverständlich halten, so Durrant. (cme)