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Behindertenfeindliche WitzeMester widerspricht Mockridge: „Habe nicht mit ihm an seinem Programm gearbeitet“

Lesezeit 2 Minuten
Mathias Mester, ehemaliger Para-Leichtathlet, schildert die Zusammenarbeit mit Luke Mockridge anders als der Comedian. (Archivbild)

Mathias Mester, ehemaliger Para-Leichtathlet, schildert die Zusammenarbeit mit Luke Mockridge anders als der Comedian. (Archivbild)

Ex-Para-Sportler Mathias Mester habe mit ihm zusammen die „Jokes“ über Behinderte geschrieben, behauptet Luke Mockridge. Jetzt spricht Mester.

Mathias Mester hat sich nach dem Eklat um Luke Mockridge zu Wort gemeldet und klargestellt, nicht mit dem Comedian an dessen behindertenfeindlichen Witzen zusammengearbeitet zu haben. „Ich habe nicht mit Luke Mockridge an seinem Programm gearbeitet“, sagte der Silbermedaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in einem am Montag veröffentlichten Statement.

Mathias Mester äußert sich zu Zusammenarbeit mit Luke Mockridge

Nachdem massive Kritik an behindertenfeindlichen Aussagen von Comedian Luke Mockridge im Podcast „Die Deutschen“ aufgekommen war, hatte dieser ein Video aus seinem Bühnenprogramm geteilt. Darin erklärt der gebürtige Bonner, er habe die Witze über Kleinwüchsige gemeinsam mit seinem „Kumpel“ Mathias Mester zusammen ausgearbeitet.

Mester widerspricht nun. Er habe „mit den diskriminierenden Äußerungen in Bezug auf die Paralympics nichts zu tun“ und finde sie „geschmacklos und grenzüberschreitend“, so der ehemalige Para-Sportler. Dass es einen Kontakt zwischen den beiden gab, räumt der 37-Jährige hingegen ein. Er habe in den letzten Tagen viele Nachrichten bekommen, wohl auch deshalb sah sich Mesters nun dazu bewogen, selbst Stellung zu beziehen.

Mester distanziert sich von Luke Mockridge und widerspricht diesem

„Luke hatte mich letztes Jahr auf Witze über Kleinwüchsige angesprochen und mich gefragt, wie ich sie finde. Er hat mir die Witze geschickt, ich fand sie lustig und das habe ich ihm gesagt. Die Aussagen im Podcast sind etwas völlig anderes und haben mit Humor in meinen Augen nichts zu tun.“

Mathias Mester bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio.

Mathias Mester bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio.

Mester hatte in der Vergangenheit, unter anderem im Gespräch mit dieser Zeitung, immer wieder betont, er finde es wichtig, „dass man über seine Behinderung lachen kann“. Diese Einstellung wiederholt der Ex-Leistungssportler auch am Montag. „Ich mache sehr gerne Witze über mich selber, über meine Behinderung. Und ich finde es auch wichtig, dass man über sich selber lachen kann“, so Mester. „Aber mit Spaß hatten diese Aussagen im Podcast nichts zu tun.“

Mockridge-Auftritte bei „NightWash“ und im „Haus der Springmaus“ abgesagt

Für Luke Mockridge hat der Podcast-Eklat inzwischen weitreichende Folgen. Sat.1 schmiss dessen neue Show aus dem Programm, außerdem wird der Komiker von einigen Bühnen verbannt. Ein geplanter Auftritt bei der Comedy-Show „NightWash“ sei kurzfristig abgesagt worden, sagte der Geschäftsführer des Veranstaltungsortes in Paderborn, Christian Stork.

Auch das renommierte Bonner „Haus der Springmaus“ sagte zwei für Oktober geplante Auftritte des Comedians ab. Dies sei „in Absprache mit der Agentur und dem Künstler“ geschehen, heißt es auf der Website des Theaters. Der Vater von Luke Mockridge – der Kabarettist und Schauspieler Bill Mockridge – hatte das Improvisationstheater Springmaus 1982 gegründet. (pst)