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Nach sieben Jahren HaftÄgypten lässt regimekritischen Journalisten frei

Lesezeit 2 Minuten
Ägyptische Soldaten sitzen auf einem Armeepanzer vor dem Tora-Gefängnis.

Ägyptische Soldaten sitzen auf einem Armeepanzer vor dem Tora-Gefängnis. (Archivbild)

Journalist und Forscher Ismail Alexandrani ist aus dem Tora-Gefängnis in Kairo entlassen worden. Er war wegen der Veröffentlichung von Militärgeheimnissen und der Verbreitung von Falschnachrichten im Ausland inhaftiert.

Fast genau sieben Jahre nach seiner Inhaftierung in Ägypten ist der prominente Journalist und Forscher Ismail Alexandrani freigelassen worden. Er habe das Gefängnis verlassen, teilte sein Anwalt Chalid Ali am Montagabend, 5. Dezember, bei Twitter mit. Unterstützer verbreiteten Fotos von Alexandrani nach seiner Freilassung unter anderem mit einem frisch gepressten Saft vor einem Straßencafé.

Alexandrani hatte zum Islamismus und der Sinai-Halbinsel geforscht. Er hatte unter anderem im Libanon Berichte zum ägyptischen Militär veröffentlicht, das im Kampf gegen Extremisten im Nord-Sinai seit Jahren nur wenige Fortschritte macht. Er war als Wissenschaftler zu Gast in Washington, lebte zeitweise in der Türkei und hielt Vorträge unter anderem in Berlin.

Journalist Ismail Alexandrani wurde in Ägypten ohne Beweise zu 10 Jahren Haft verurteilt

2015 wurde er bei einer Rückreise aus Berlin am Flughafen von Hurghada festgenommen. Nach rund zwei Jahren in Untersuchungshaft hatte ihn ein Militärgericht zu zehn Jahren Haft wegen der Veröffentlichung von Militärgeheimnissen und der Verbreitung von Falschnachrichten im Ausland verurteilt. Dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zufolge wurden bis vergangenes Jahr keine Beweise zur Begründung seiner Verurteilung vorgelegt. Untergebracht war er im berüchtigten Tora-Gefängnis in Kairo.

Die Pressefreiheit ist in Ägypten extrem eingeschränkt. Im weltweiten Ranking der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) belegt das Land einen der hintersten Plätze und zählt zu den Staaten, in denen 2021 am meisten Journalisten inhaftiert wurden. (dpa)