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COP27 in ÄgyptenAktivist durch Hungerstreik in Lebensgefahr – Scholz fordert Freilassung

Lesezeit 2 Minuten
Ägypten, Scharm El Scheich: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), geht neben Abdel Fattah Al-Sisi, Präsident von Ägypten, zum «Runden Tisch» unter dem Motto «Investing in the Future of Energy Green Hydrogen» (Investitionen in die Zukunft der Energie Grüner Wasserstoff) bei der UN-Weltklimakonferenz.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l.), geht neben Abdel Fattah Al-Sisi, Präsident von Ägypten bei der UN-Weltklimakonferenz.

Abdel Fattah ist aus Protest im Hungerstreik – seine Familie erhält keine Lebenszeichen. Nun hat sich der Kanzler eingeschaltet.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich auf der UN-Weltklimakonferenz in Ägypten, die auch COP27 genannt wird, bei Staatschef Abdel Fattah al-Sisi für die Freilassung des inhaftierten Demokratieaktivisten Alaa Abdel Fattah eingesetzt. Auch andere Staats- und Regierungschefs hätten sich deswegen an den Präsidenten gewandt, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Scharm el Scheich. Es sei „bedrückend zu sehen, dass ein Menschenleben gefährdet ist“, sagte der Kanzler.

Abdel Fattah zählte 2011 während der ägyptischen Revolution zu den Führungsfiguren. Aus Protest gegen seine Haftbedingungen ist er seit Monaten im Hungerstreik. Und seit Sonntagfrüh verzichtet er auch auf Wasser – zeitgleich mit Beginn der Weltklimakonferenz im Land. Seitdem hängt sein Leben seiner Familie zufolge am seidenen Faden.

COP 27: Klima-Aktivisten drängen bei Baerbock auf Freilassung Fattahs

Die Massenproteste gegen Langzeitherrscher Husni Mubarak hatte Abdel Fattah maßgeblich mitorganisiert. 2013 wurde er beim Protest gegen ein verschärftes Demonstrationsgesetz festgenommen und verurteilt. Seitdem saß er fast durchgehend im Gefängnis.

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Zuvor hatte bereits der „Spiegel“ über einen Brief von Klima-Aktivisten um Luisa Neubauer an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) berichtet. Demnach forderten die Aktivisten von Baerbock, sich für eine Freilassung Alaa Abdel Fattahs einzusetzen. „Kämpfen Sie für das Richtige, Frau Baerbock“, schrieben die 22 Unterzeichnenden in dem Papier, das dem Nachrichtenmagazin laut eigenen Angaben vorliegt.

Alaa Abdel Fattah: Aktivist komplett abgeschrimt – Familie ohne Lebenszeichen

Ein Teil gehöre „Fridays for Future“ an, aber auch der Naturschutzjugend und anderen Organisationen.„Alaa wird im Laufe der Weltklimakonferenz höchstwahrscheinlich sterben. Es sei denn, er wird freigelassen“, schrieben die Aktivistinnen und Aktivisten demnach an Baerbock.

Fattah werde von den Behörden mittlerweile komplett abgeschirmt, berichtete der „Spiegel“ weiter. Es gebe keine Informationen zum Zustand des 40-Jährigen. Auch die Familie des Aktivisten erhält offenbar weder Informationen noch Zugang zu Fattah.

„Wieder einmal wartet unsere Mutter vor dem Wadi-El-Natrun-Gefängnis auf einen Brief oder irgendetwas, das uns sagt, dass Alaa lebt, bei Bewusstsein ist und keinen weiteren Misshandlungen ausgesetzt war“, schrieb eine seiner Schwestern, Mona Seif, am Dienstagnachmittag auf Twitter.

„Wenn er nun sein Leben riskiert, dann nicht, weil er sterben, sondern weil er leben will“, erklärte eine andere Schwester Sanaa Seif gegenüber der „Deutschen Welle“ die Motive ihres Bruders. Er sei im Hungerstreik, „um kein Leben im Gefängnis zu leben“. Einen trockenen Hungerstreik überleben Menschen maximal wenige Tage. (mit dpa)