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Tote Valeriia aus DöbelnÜberwachungskamera bringt Ermittler auf eine neue Spur – Suche „im engeren sozialen Umfeld“

Lesezeit 2 Minuten
11.06.2024, Sachsen, Döbeln: Ein Polizist ist mit einer Suchstange auf der Erkundung nach einer vermissten Grundschülerin in einem Waldstück unterwegs. Seit Montag voriger Woche fehlt von der neunjährigen Valeriia jede Spur. Die Polizei will am Dienstag noch einmal mit mehreren Hundert Einsatzkräften in der Stadt nach Hinweisen auf das Mädchen suchen. Foto: Robert Michael/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das Bild zeigt einen Polizist mit einer Suchstange, der am Dienstag auf Erkundung nach der Grundschülerin in einem Waldstück unterwegs ist.

Wer hat die neunjährige Valeriia im Wald bei Döbeln getötet? Nach dem Fund ihrer Leiche geht die Mordkommission konkreten Spuren nach.

Die Ermittlungen im Fall der getöteten neunjährigen Valeriia aus Döbeln gehen weiter. Zwei Tage nach dem Fund der Leiche des Mädchens in einem Waldstück sucht die Mordkommission weiter nach einem oder mehreren Tätern.

„Wir haben Thesen zum Motiv“, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. „Deshalb suchen wir ja auch im engeren sozialen Umfeld. Aber ich kann im Moment nichts dazu sagen.“ Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind nicht sexuell missbraucht wurde. „Das Mädchen war bekleidet.“ Zu genaueren Ermittlungsansätzen wollte sie nichts sagen, ebenso zur Todesursache - wegen eines möglichen Täterwissens.

Tote Valeriia: Laut Bericht Ex-Freund von Mutter im Visier

Nach Recherchen der „Bild“ haben die Ermittler einen Ex-Freund von Valeriias Mutter im Visier. Er soll sich in Tschechien aufhalten. Er habe die Mutter am Vormittag von Valeriias Verschwinden kontaktiert, so „Bild“. Sein Handy soll in einer Funkzelle in Döbeln eingeloggt gewesen und er von der Überwachungskamera eines Nachbarhauses gefilmt worden sein. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz wollte sich auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu nicht äußern.

Am Sonntag hatte sich der Vater des Mädchens per Videobotschaft aus der Ukraine gemeldet. Er befindet sich zurzeit im Kriegsdienst und wartet auf die nötigen Papiere, um sich für die Reise nach Deutschland freistellen zu lassen.

ARCHIV - 06.06.2024, Sachsen, Döbeln: Das Schulzentrum ·Am Holländer·. Dort ging die neunjährigen Valeriia zum Unterricht. (zu dpa: «Schüler und Lehrer trauern um getötetes Mädchen») Foto: Sebastian Willnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das Schulzentrum in Döbeln: Dort ging die neunjährigen Valeriia zum Unterricht.

Fragen wirft nach wie vor auf, warum die Polizei so spät in dem Areal nach dem Mädchen gesucht hat. Eine Zeugin hatte am Tag von Valeriias Verschwinden am Stadtrand Schreie gehört und später der Polizei davon berichtet. Laut Polizei hatte dies aber zunächst nicht genauer eingegrenzt werden können und der Fund der Leiche sei rund zwei Kilometer entfernt gewesen.

Als die Familie selbst später der Polizei mitteilte, dass sie öfter in dem Wald an den Knollensteinen gewesen sei, wurde die Suche dorthin ausgedehnt. Dabei war am Dienstagnachmittag das Mädchen tot im Unterholz gefunden worden.

Tote Neunjährige aus Döbeln: Staatsanwaltschaft prüft mögliches Fehlverhalten der Schule

Geprüft wird von der Staatsanwaltschaft auch ein mögliches Fehlverhalten seitens der Schule. Die hatte Valeriias Mutter nicht wie vorgeschrieben kontaktiert, als das Kind am Montag voriger Woche nicht im Unterricht war. Dazu werde ein Bericht des Landesamtes für Schule und Bildung abgewartet und dann entschieden, ob ein Anfangsverdacht für strafrechtliches Handeln vorliege, hieß es.

Im Raum stehe eine mögliche Verletzung der Fürsorge- und Aufsichtspflicht. Die Behörde hatte das Versäumnis der Schule bestätigt und geht dem Fehlverhalten nach. Den Angaben zufolge könnte das arbeitsrechtliche Schritte nach sich ziehen. (tis, dpa)