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„Eines der größten Raubtiere der Zeit“Fleischfressender Ursaurier im Rheinland entdeckt

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Der Ursaurier Stenokranio boldi in einer Zeichnung des Museums für Naturkunde in Berlin. Der im Rheinland entdeckte Ursaurier gilt als eines der größten Raubtiere seiner Zeit.

Der Ursaurier Stenokranio boldi soll vor knapp 300 Millionen Jahren im Rheinland gelebt haben. Der Fleischfresser war laut Forschern eines der größten Raubtiere seiner Zeit.

Der Stenokranio boldi war einer der größten Ursaurier seiner Zeit. Er war der dominate Fleischfresser im Rheinland.

Forscher haben einen der größten bislang bekannten fleischfressenden Ursaurier im Rheinland entdeckt. Der Stenokranio boldi soll vor etwa 300 Millionen Jahren in einem großen Flussdelta im heutigen Westdeutschland gelebt haben. Der Fleischfresser war eines der größten Raubtiere seiner Zeit und hatte nahezu keine Feinde.

Forscher beschrieben den Stenokranio boldi nach mehreren Funden im Bereich des heutigen Remigiusbergs im rheinland-pfälzischen Kusel und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Journal of Paleontology“. Der Stenokranio boldi soll anderthalb Meter lang gewesen sein und ein mit Hunderten Zähnen besetztes Maul besseren haben.

Fleischfressendes Raubtier: Forscher entdecken großen Ursaurier im Rheinland

Der fleischfressende Ursaurier habe sich vor allem von Fischen und weiteren Ursaurieren ernährt. Sein Lebensraum erstreckt sich laut den Forschern über weite Teile des Rheinlands bis in den Elsass und den Hunsrück. Dort gab es vor 300 Millionen Jahren ein Gebirgstal, in dem ein tropisches Klima herrschte und ein großes Flussdelta lag.

„Stenokranio boldi war Teil einer Gruppe von Lebewesen, die aquatisch, semiaquatisch und terrestrisch gelebt haben“, heißt es in einem Auszug aus dem Bericht des „Journal of Paleontology“. Der Ursaurier war also in der Lage, sich sowohl an Land als auch im Wasser fortzubewegen und dort auf Beutejagd zu gehen.

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Die Fossilien wurden bereits 2013 und 2018 gefunden, erst jetzt gelang den Forschern des Museums für Naturkunde in Berlin aber eine vollständige Beschreibung des Sauriers. Der Ursaurier weise Ähnlichkeiten zu Krokodilen oder heutigen Alligatoren auf, die eine ähnliche Lebensweise hätten.

Mit den Dinosauriern haben die Ursaurier nichts zu tun, sie lebten weit vor den weitaus bekannteren Reptilien und starben vor Millionen von Jahren aus. Oft würden diese allerdings in einer Sammelbezeichnung miteinander vermischt, hieß es in der Mitteilung weiter. Im Rheinland wurden in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls Dinosaurier-Knochen entdeckt.

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Erst vor wenigen Monaten hatten Forscher in Rumänien eine neue Saurier-Art entdeckt. Der Transylvanosaurus platycephalus war ein Zwergsaurier, Hinweise auf seine Lebensweise verblüfften die Forscher allerdings damals. So sei der Pflanzenfresser aufgrund des Nahrungsangebots in der Kreide-Zeit ungewöhnlich klein gewesen.

Noch heute existieren einige Lebewesen, die bereits vor mehreren Millionen Jahren die Erde bevölkerten. Beispiele dafür sind etwa der Mondfisch, der laut jüngsten Fossilienfunden bereits vor mehr als 50 Millionen Jahren in den Weltmeeren lebte. Erst vor wenigen Monaten zogen Fischer ein Rekordexemplar des riesigen Fisches aus dem Atlantik. (shh)