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Sechs Tote in New YorkHubschrauber stürzt in den Hudson River – Siemens-Manager und seine Familie sterben

Lesezeit 4 Minuten
Ein Kran hebt das Wrack eines in den Hudson River gestürzten Hubschraubers an.

Ein Kran hebt das Wrack eines in den Hudson River gestürzten Hubschraubers an.

Wie US-Medien berichten, kam bei dem Absturz während eines Sightseeing-Rundflugs ein Siemens-Manager und dessen Familie ums Leben.

Beim Absturz eines Hubschraubers in den Fluss Hudson in New York sind nach Angaben des Bürgermeisters der US-Stadt sechs Menschen ums Leben gekommen. „Traurigerweise sind alle sechs Opfer tot“, sagte Bürgermeister Eric Adams am Donnerstag vor Journalisten. Bei den Todesopfern handelte es sich demnach um eine fünfköpfige Familie aus Spanien mit drei Kindern, sowie den Piloten des Helikopters.

New York: Sechs Menschen sterben bei Hubschrauber-Absturz im Hudson River

Wie die „New York Post“ berichtet, gehörten Agustin Escobar, Präsident und CEO von Siemens in Spanien, dessen Frau, sowie ihre drei Kinder zu den Insassen. „Wir sind zutiefst betrübt über den tragischen Hubschrauberabsturz, bei dem Agustin Escobar und seine Familie ihr Leben verloren haben. Unser tief empfundenes Beileid gilt allen Angehörigen“, sagte ein Sprecher von Siemens Mobility in einer Erklärung gegenüber CNN.

Auf der Website von New York Helicopter Tours seien laut der US-Zeitung Fotos zu sehen, die die fünf Familienmitglieder lächelnd vor dem Bell 206L-4 LongRanger IV Hubschrauber und angeschnallt im Inneren der Maschine zeigen.

Zwei Menschen waren nach offiziellen Angaben zunächst ins Krankenhaus gebracht worden, dort aber an ihren Verletzungen verstorben. Es handelte sich demnach um einen Sightseeing-Flug für Touristen.

Absturzursache noch unklar

Der Hubschrauber sei am Donnerstagnachmittag um 14:59 Uhr (Ortszeit) von einem Heliport im Süden der Insel Manhattan abgehoben, erklärte die Leiterin der New Yorker Polizei, Jessica Tisch. Um 15:17 Uhr sei bei der Feuerwehr der Stadt ein Notruf wegen eines Helikopters im Wasser eingegangen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP.

Sechs Menschen sind tot, nachdem ein Sightseeing-Hubschrauber vor Lower Manhattan in den Hudson River gestürzt ist.

Sechs Menschen sind tot, nachdem ein Sightseeing-Hubschrauber vor Lower Manhattan in den Hudson River gestürzt ist.

Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.

Aufnahmen zeigten außerdem die Landekufen des Hubschraubers, die neben dem West Side Highway in Manhattan aus dem Fluss ragten. Der abgestürzte Hubschrauber war dabei von mehreren Booten umgeben. Polizisten aus New York und New Jersey sowie Feuerwehrautos waren am Unfallort. Laut einem von NBC4 zitierten Zeugen löste sich vor dem Absturz das Rotorblatt des Hubschraubers.

Was den Absturz verursacht hat, wird derzeit ermittelt. „Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir am Boden zerstört sind“, sagte Michael Roth, der Geschäftsführer des Unternehmens, das den Flug durchführte. US-Medien berichteten am Freitag über frühere Zwischenfälle mit Helikoptern der Firma. „So etwas habe ich in den 30 Jahren, die ich in der Hubschrauberbranche tätig bin, noch nicht gesehen. Das Einzige, was ich vermuten kann – ich habe keine Ahnung – ist, dass es entweder ein Vogelschlag war oder die Hauptrotorblätter ausgefallen sind. Ich habe keinen Anhaltspunkt“, so Roth laut „Washington Post“ weiter

Donald Trump nennt Hubschrauber-Absturz in New York „herzzerreißend“

US-Präsident Donald Trump sprach den Betroffenen sein Beileid aus. „Gott segne die Familien und Freunde der Opfer“, erklärte er im Onlinedienst Truth Social. Bürgermeister Adams drückte im Onlinedienst X seine Bestürzung über den Vorfall aus. Der Absturz sei „herzzerreißend und tragisch“, erklärte er. Die US-Bundesbehörde für Luftfahrt kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an. Demnach handelte es sich bei dem verunglückten Hubschrauber um eine Maschine vom Typ Bell 206.

Der Hudson trennt New York von New Jersey und ist eine viel befahrene Schifffahrtsstraße. 2009 war ein Flugzeug der Fluggesellschaft US Airways auf dem Fluss notgelandet. Alle 155 Menschen an Bord überlebten. Der Vorfall ging als „Wunder vom Hudson“ in die Geschichte ein.

Hubschrauber Teil des New Yorker Alltags

Für Tausende Urlauber in New York gehört ein Rundflug über der Millionenstadt zum Pflichtprogramm, für einige werden die wenigen Minuten über Manhattan – für die sie Hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt. Eine Reihe von Unternehmen hat zudem die Geschäftsleute im Visier.

Bereits im Mai 2019 war ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf. (pst/afp/dpa)