Schwieriger FallElfjähriges Mädchen aus NRW bekommt Baby – Ermittlungen eingeleitet

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An einem Gebäudekomplex in der Innenstadt von Siegen hängen Schilder, die auf den Sitz des Amtsgerichts, Landgerichts und der Staatsanwaltschaft hinweisen. (Archivbild)

An einem Gebäudekomplex in der Innenstadt von Siegen hängen Schilder, die auf den Sitz des Amtsgerichts, Landgerichts und der Staatsanwaltschaft hinweisen. (Archivbild)

Eine Elfjährige aus Siegen ist Mutter geworden, berichtet die „Siegener Zeitung“. Der Fall gilt wegen der Angaben des Mädchens als schwierig.

In Siegen-Wittgenstein ist eine Elfjährige Mutter geworden, biologischer Vater des Babys ist der Stiefvater des Mädchens, das berichtet die „Siegener Zeitung“. Die Elfjährige und ihr Kind seien „wohlauf“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Siegen demnach.

Es werde ein „Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung eines elfjährigen Kindes geführt“. Weitere Details zum Verfahren würden jedoch „aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes“ nicht bekannt gegeben, so der Sprecher. Bereits der Versuch des sexuellen Missbrauches von Schutzbefohlenen ist in Deutschland gemäß Paragraf 180, Absatz 1 des Strafgesetzbuches strafbar.

Elfjährige bekommt Baby: Mädchen will Schwangerschaft herbeigeführt haben

Die Bewertung des Falles gestaltet sich dem Bericht zufolge jedoch schwierig. Bisher fehle es an Beweisen, die für eine Anklage ausreichen, zitierte die „Siegener Zeitung“ aus Ermittlerkreisen. Untersuchungshaft sei nicht angeordnet worden.

Der Grund dafür sind demnach die Angaben der Elfjährigen, die gegenüber den Behörden erklärt habe, dass es nicht zum Geschlechtsverkehr mit ihrem Stiefvater gekommen sei. Sie habe sich ein Kind von dem Mann gewünscht, deshalb Sperma aus einem von ihm genutzten Kondom entnommen und es sich selbst eingeführt, erklärte das Mädchen demnach.

Siegen: Ermittler halten Angaben von Elfjähriger für „unwahrscheinlich“

Nach Angaben der „Siegener Zeitung“ halten die Ermittler eine auf diesem Wege selbst herbeigeführte Schwangerschaft zwar für „in höchstem Maße unwahrscheinlich“, könnten bisher jedoch auch nicht ausschließen, dass die Angaben des Mädchens zutreffen.

Für Zweifel sorgt offenbar auch der Umgang der betroffenen Familie mit der Schwangerschaft des Mädchens. Die übliche Erstuntersuchung habe es nicht gegeben, zitierte die Zeitung eine mit dem Fall vertraute Quelle. Auch „Beratung“ sowie ein „psychologisches Auffangen“ sei nicht erfolgt.

Schwangere Elfjährige ging zur Schule – Lehrkräfte alarmierten Jugendamt

Das Mädchen sei weiter zur Schule gegangen und habe zunächst versucht, die mit der Schwangerschaft einhergehenden körperlichen Veränderungen mit weiter Kleidung zu verbergen. Lehrkräften sei die Veränderung der Elfjährigen aber aufgefallen, sie alarmierten das Jugendamt.

Gegenüber der „Siegener Zeitung“ bestätigte die Behörde den Fall, machte aufgrund der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen jedoch keine weiteren Angaben. Laut Recherchen der Zeitung soll das Jugendamt das Sorgerecht für das Mädchen und das Neugeborene übernommen haben. Das Baby sei in einer Pflegefamilie untergebracht worden, die Elfjährige werde psychologisch betreut. (das)

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