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Über 220 VerletzteFeuerquallen-Invasion an der Ostsee – Badegast bekam Tentakel ins Auge

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Eine Feuerqualle schwimmt in der Ostsee am Timmendorfer Strand.

Eine Feuerqualle schwimmt in der Ostsee am Timmendorfer Strand.

Bei einem anderen Badegast sackte nach einer Berührung der Kreislauf ab. Die DLRG war im Dauereinsatz.

Zu einer regelrechten Invasion an Feuerquallen ist es in den vergangenen Tagen an Badestränden an der Ostsee gekommen. Die Quallenflut führte zu einem Großeinsatztag zwischen Niendorf und Sierksdorf. Besonders betroffen waren die Strände von Scharbeutz und Timmendorf. Mehr als 220 Menschen wurden verletzt.

Die DLRG Haffkrug-Scharbeutz e.V. informierte am Wochenende auch über Facebook über die Vorfälle. „In den letzten zwei Stunden haben wir sehr viele Badegäste behandelt, die mit Nesselquallen in Berührung gekommen sind“, erklärte ein Pressesprecher am Freitag (23. August).

Über 220 Verletzte durch Feuerquallen an der Ostsee

Da die Zahl der Badegäste mit entsprechenden Beschwerden weiter zunahm, entschied man sich schließlich dazu, die rote Flagge zu hissen – also Badeverbot zu erteilen.

Ob das Verbot am Samstag wieder aufgehoben und die rote Flagge wieder heruntergeholt wurde, war unterdessen unklar. Möglicherweise gingen die Badegäste auch trotz der roten Flagge weiter ins Wasser. Die Bilanz klingt jedenfalls erschreckend: Allein am Samstag (24. August) mussten die Rettungsschwimmer mehr als 220 Verletzte behandeln, die mit den brennenden Nesseln der Quallen in Kontakt gekommen waren, berichteten die „Lübecker Nachrichten“ zuerst.

Feuerquallen an der Ostsee: „Einem Badenden war ein Tentakel ins Auge gekommen“

Zwei Einsätze verliefen unterdessen etwas dramatischer: „Einem Badenden war ein Tentakel ins Auge gekommen, bei einem anderen sackte der Kreislauf durch den Hautkontakt ab“, sagte der Geschäftsführer der DLRG Haffkrug-Scharbeutz, Lukas Reuter, dem Nachrichtenportal „t-online“. Vermutlich handelte es sich um eine allergische Reaktion.

Bei den meisten Badegästen lief die Quallen-Begegnung relativ glimpflich ab. Sie erhielten schnelle Schmerzlinderung durch das Auftragen von Rasierschaum, der die brennenden Nesseln neutralisiert.

DLRG ruft Badegäste zu umsichtigem Verhalten auf

Die Lage entschärfte sich am Sonntag (25. August) merklich, als sich die Windrichtung änderte und die Quallen wieder zurück aufs offene Meer drückte. Generell ist infolge des fortschreitenden Klimawandels und der steigenden Temperaturen in den Meeren das Auftreten von Feuerquallen deutlich gestiegen.

Die DLRG rief Badegäste weiter zu umsichtigen Verhalten auf. „Wir appellieren an alle Badegäste, nur die bewachten Strandabschnitte aufzusuchen“, erklärte DLRG-Einsatzleiter Alexander Paffrath. Vor jedem Gang ins Wasser sollten diese außerdem prüfen, ob die Rettungsschwimmer gelbe oder rote Warnflaggen gehisst hätten.

Die Helfer kontrollierten laufend die Wetter- und Strömungsverhältnisse, aber auch, ob sich viele Feuerquallen im Wasser befinden. Spätestens bei roten Flaggen sollte niemand mehr ins Wasser gehen, betonte der Experte.