Die beiden Brüder scheinen bis heute keinen Frieden gefunden zu haben. Das gibt Anlass zu Spekulationen.
„Anhaltende Kluft“Prinz Harry und Prinz William wollen Termin für Mutter nicht gemeinsam absolvieren
Prinz William hat bei einer Preisverleihung an seine verstorbene Mutter Prinzessin Diana gedacht. Ohne einen gemeinsamen Auftritt mit seinem Bruder Prinz Harry erklärte er: „Sie hat mir beigebracht, dass jeder das Potenzial hat, etwas zurückzugeben; dass jeder in Not eine helfende Hand im Leben verdient.“ Diese Worte äußerte der 41-Jährige laut der britischen Nachrichtenagentur PA am Donnerstagabend in London.
Später sprach auch Harry (39) in einer Videokonferenz mit den Gewinnerinnen und Gewinnern des Legacy-Awards. Die Tatsache, dass kein gemeinsamer Auftritt geplant war, wurde von der Zeitung „Times“ als Hinweis auf die anhaltende Kluft zwischen den Brüdern interpretiert. Ein Reporter von ITV meinte, es scheine, als sei es nicht möglich gewesen, die beiden Brüder anlässlich des Jubiläums der Preisverleihung in einem Raum zu versammeln.
Der Preis, der an junge Menschen für ihr gesellschaftliches Engagement verliehen wird, ist ein Tribut an Prinzessin Diana (1961-1997), die mit dem aktuellen König Charles III. verheiratet war und bei einem Autounfall verstarb.
Prinz Harry für Literaturpreis nominiert – Ärger wegen Visum
Die im vergangenen Jahr erschienene Autobiografie von Prinz Harry ist in zwei Kategorien für den Literaturpreis „British Book Awards“ nominiert. Wie das Fachmagazin „The Bookseller“, das den Preis vergibt, mitteilte, wurde das Buch mit dem Titel „Spare“, frei übersetzt mit „Reserve“, in den Kategorien „Sachbuch Erzählung“ und „Sachbuch Audio“ als Buch des Jahres nominiert.
Zur Begründung hieß es, kein Buch habe sich je schneller verkauft als die Memoiren des Prinzen, die im vergangenen Jahr auch das meistverkaufte Buch in Großbritannien waren. Das Hörbuch wurde von Harry selbst gelesen.
In seiner Autobiografie gewährt der 39-Jährige in bisher nicht gekannter Offenheit Einblicke in das Privatleben der Royals und seine Gefühlswelt. Er schildert sein Leben im Schatten seines älteren Bruders Prinz William (41) und wie er mit dem frühen Tod seiner Mutter Prinzessin Diana umgegangen ist.
Eine private Beichte könnte ihm nachträglich zum Verhängnis werden. Er hatte unter anderem enthüllt, dass er in seiner Jugend und in seinen frühen Zwanzigern mit Substanzen wie Marihuana und Kokain experimentiert hat. Ob er dies korrekt bei der Beantragung seines US-Visums angeben hat, ist bis heute unklar.
Hat Prinz Harry bei seinem Visum-Antrag seine Drogen-Vergangenheit verschwiegen?
Konkret geht es um zwei Fragen auf dem Visumantragsformular (DS-160): „Sind oder waren Sie jemals drogenabhängig? Haben Sie jemals gegen ein Betäubungsmittelgesetz verstoßen oder waren Sie jemals an einer Verschwörung zu einem derartigen Verstoß beteiligt?“
Der Richter Carl Nichols hat laut „Daily Mail“ dem US-Heimatschutzministerium mitgeteilt, dass er auf Antrag der konservativen „Heritage Foundation“ Harrys Einwanderungsakte einsehen wolle. Er wolle sie „hinter verschlossenen Türen“ prüfen, bevor er entscheide, ob sie veröffentlicht werden könne.
Die in Washington ansässige Denkfabrik „Heritage Foundation“ ist der Ansicht, dass Harrys zugegebener Drogenkonsum dazu führen könnte, dass ihm ein Leben in den USA verwehrt wird, wenn er bei seinem Antrag darüber gelogen hat.
Die Einwanderungsgesetze der USA sind in Bezug auf Drogendelikte sehr streng, und eine Drogenvergangenheit kann die Erteilung eines Visums oder die Einreise in die USA erschweren. Das US-Einwanderungsgesetz sieht vor, dass Personen, die gegen die Drogengesetze verstoßen haben, als „inadmissible“ („unzulässig“) eingestuft werden können.
Harry und Meghan hatten sich vor mehr als vier Jahren vom engsten Kreis des Königshauses losgesagt. Vor allem mit seinem Vater, König Charles III. (75), und seinem Bruder William, der inzwischen Thronfolger ist, hatte sich Harry überworfen. Er und seine Frau Meghan leben inzwischen mit ihren beiden Kindern Prinz Archie (4) und Prinzessin Lilibet (2) im US-Bundesstaat Kalifornien. (mit dpa)