AboAbonnieren

TierquälereiPeta prüft Anzeige gegen Prinz Marcus – Hundeprofi Rütter entsetzt

Lesezeit 3 Minuten
Marcus Frank Adolf Prinz von Anhalt bei der Aftershow Party beim 20. Radio Regenbogen Award 2017 im Europa-Park Confertainment Center.

Marcus Eberhard Edward Prinz von Anhalt, geboren als Marcus Frank Adolf Eberhardt, steht wegen seines Umgangs mit Tieren seit Jahren in der Kritik. (Archivbild)

Prinz Marcus von Anhalt steht wegen eines Videos, das ihn dabei zeigt, wie er eine Schildkröte quält, massiv in der Kritik.

Prinz Marcus von Anhalt droht Ärger wegen eines von ihm in den sozialen Medien veröffentlichten Videos. In einer Instagram-Story war zu sehen, wie Prinz Anhalt offenbar bewusst eine Schildkröte mit einem Fußball abschießt und anschließend über seinen Volltreffer jubelt.

Das Tier war daraufhin zusammengezuckt, hatte sich in seinen Panzer zurückgezogen und blieb regungslos liegen. Die Tierrechtsorganisation Peta prüft nun wegen Tierquälerei rechtliche Schritte, wie sie in einem Statement ankündigte.

Auf der Website der nach eigenen Angaben mit mehr als fünf Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation, erschien am Dienstag ein Bericht zum Fall Prinz Marcus. Darin bewertet Peta den Vorfall und informiert über das geplante Vorgehen gegen den 56-Jährigen.

Prinz Marcus: Empörung wegen Video mit Schildkröte

Prinz Marcus habe „aus nächster Entfernung absichtlich den Ball mit voller Wucht gegen den Panzer des Reptils“ geschossen. Dass der Prinz über die „tierquälerische Aktion“ anschließend auch noch jubelt, findet die Peta-Redaktion besonders perfide.

Zuvor hatten bereits zahlreiche Tierschutzverbände sowie Prominente ihr Entsetzen über die Aktion zum Ausdruck gebracht. Hundeprofi und TV-Moderator Martin Rütter fand das Video „beklemmend“, der Deutsche Tierschutzbund nannte den Abschuss „eine grauenvolle Aktion!“.

Hundeprofi Martin Rütter kritisiert Prinz Marcus nach Schildkröten-Video

„Nach der deutschen Rechtslage liegt hier ein klarer Fall von Tierquälerei vor. ‚Prinz Marcus‘ wohnt allerdings in Dubai“, so der Deutsche Tierschutzbund auf Instagram weiter.

Tierschützer lassen Anzeige gegen Prinz Marcus wegen Tierquälerei prüfen

Man lasse die Rechtsabteilung gerade prüfen, ob auch nach Rechtslage in Dubai ein Strafbestand erfüllt sei. Der gleiche Vorgang läuft offenbar auch bei Peta. „Aktuell prüfen wir von Peta Deutschland, ob eine Anzeige wegen der Tierquälerei in Dubai möglich ist“, heißt es in der Meldung der Tierschutzorganisation.

„Der respektlose Umgang mit der Schildkröte ist einfach nur widerlich. Prinz Marcus hat in der Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt, dass er kein Mitgefühl besitzt“, kommentiert Peter Höffken, Fachreferent bei Peta Deutschland. „Schildkröten sind anfällig für Stress. In solch einer Umgebung sterben die seltenen und eigentlich geschützten Tiere oft verfrüht“, so Höffken, der Prinz Marcus als „Menschen mit gewissenlosem Charakter“ bezeichnete.

Prinz Marcus bereits in der Vergangenheit für Umgang mit Tieren kritisiert

Prinz Marcus sei wegen seines rücksichtslosen und tierquälerischen Verhaltens bereits mehrfach negativ aufgefallen, berichtet Peta. Im Herbst 2022 habe er „zur Unterhaltung“ Pferde missbraucht, wie auf Video-Ausschnitten von Party-Gästen zu sehen sei. Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA, verurteilte damals das Verhalten von Marcus von Anhalt: „Prinz Marcus hat bereits mehrfach bewiesen, dass Tiere für ihn nicht mehr als Spielzeuge, Status-Symbole und Live-Entertainment sind. In diesem Fall hat er Pferde missbraucht, um seine Party-Gäste zu bespaßen.“

Zudem halte er mehrere Tiere nicht artgerecht. Berichte der „Bild“-Zeitung stützen diese Vorwürfe. Demnach halte Prinz Marcus von Anhalt sich in Dubai einen „Privatzoo“ mit Papageien, Tigern, Bären und Löwen. Privataufnahmen, die Prinz Marcus in den vergangenen Monaten und Jahren in den sozialen Medien teilte, belasten den Prinzen diesbezüglich.

Prinz Marcus hatte infolge der massiven Kritik an dem Video den Versuch einer Rechtfertigung gestartet. Die Hornplatten, die den Panzer bilden, seien „gefühllos“, die Schildkröte würde demnach nichts spüren, hatte er sich in seiner Instagram-Story gerechtfertigt. (pst)