„Nach langem Abwägen“Prinzen-Sänger lehnt Friedenspreis wegen Meinungsverschiedenheit ab

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Sebastian Krumbiegel bei einem Auftritt.

Prinzen-Leadsänger Sebastian Krumbiegel bei einem Auftritt. (Archivbild)

Der Sänger sollte gemeinsam mit Gabriele Krone-Schmalz ausgezeichnet werden. 

Der Leadsänger der deutschsprachigen Pop-Gruppe Die Prinzen, Sebastian Krumbiegel, soll mit dem Löwenherz-Friedenspreis der humanitären Organisation Human Projects aus Leonberg ausgezeichnet werden. Nun hat der Leipziger die Ehrung, die er zusammen mit Gabriele Krone-Schmalz im November 2023 erhalten sollte, abgelehnt.

Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel äußert sich auf Twitter

In einem Twitter-Beitrag erklärte er, dass er nach gründlicher Überlegung beschlossen habe, den Löwenherz-Friedenspreis 2023 nicht anzunehmen, da er nicht mit der Meinung einiger Beteiligter bezüglich des Ukraine-Krieges und dessen Ursachen übereinstimme.

Krumbiegel äußerte sich zum Sachverhalt auch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Natürlich weiß ich, dass Putin der Aggressor ist, da gibt es doch gar keine Frage“, so der Sänger. 

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Er begann zu zweifeln, als er sich genauer mit den anderen Beteiligten der Preisverleihung beschäftigte. Er erklärte: „Ich habe deshalb so lange gezögert, weil ich eigentlich davon überzeugt bin, dass wir miteinander reden müssen, wenn wir unterschiedliche Meinungen haben.“

Dennoch ist er der Ansicht, dass eine klare Positionierung in Kriegszeiten notwendig ist, ohne Zweifel daran zu lassen, auf welcher Seite man steht.

Medien spekulieren über Gabriele Krone-Schmalz als Grund für Ablehnung

Krumbiegel ließ scheinbar bewusst offen, wen er mit „den Beteiligten“ konkret meint. Mehrere Medien wie der „Spiegel“ oder „t-online.de“ spekulieren, dass er damit auf Gabriele Krone-Schmalz anspiele.

Die Autorin und ehemalige ARD-Korrespondentin in Moskau hat sich in den vergangenen Monaten wiederholt mit mutmaßlichen Halbwahrheiten zum Ukraine-Krieg geäußert. Experten wie der Tübinger Osteuropa-Experte Prof. Klaus Gestwa warfen ihr deshalb vor, „Kreml-Propaganda“ zu verbreiten.

Gabriele Krone-Schmalz

Gabriele Krone-Schmalz (Archivbild)

Die Hilfsorganisation Human Projects aus Leonberg bei Stuttgart vergibt jährlich den Löwenherz-Friedenspreis. Bisher wurden Persönlichkeiten wie Michail Gorbatschow, der Dalai Lama und die Klimaaktivisten Fridays for Future mit dem Preis ausgezeichnet.

Auch Krumbiegel sollte für seine herausragenden Verdienste um Frieden und Versöhnung geehrt werden. Die Preisverleihung ist für den 19. November 2023 in Leipzig vorgesehen. Die Rede soll der Theologe und Autor Eugen Drewermann halten. (jag)

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