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„Abspeck-Avenger“ tönt nach Mini-Cut am Finger„Ich habe für mein Team mein Blut vergossen“

Lesezeit 5 Minuten
Erste Hilfe für einen gestrauchelten Abspeck-Avenger: Christine Theiss verpflegt den abgestürzten Purja. (Bild: Joyn)

Erste Hilfe für einen gestrauchelten Abspeck-Avenger: Christine Theiss verpflegt den abgestürzten Purja. (Bild: Joyn)

Blut, Schweiß, Tränen. Im Viertelfinale von „The Biggest Loser“ (SAT.1) wurde das Motto ziemlich wörtlich genommen. Aber es gab ein Happy End. Leider jedoch nicht für alle.

Bittere Nachricht: Dr. Jan Arndt teilte Angelina mit, dass sie wegen eines angerissenen Außenbandes leider nicht mehr mitmachen darf. (Bild: Joyn)

Bittere Nachricht: Dr. Jan Arndt teilte Angelina mit, dass sie wegen eines angerissenen Außenbandes leider nicht mehr mitmachen darf. (Bild: Joyn)

„Gemeinsam sind wir stark“, heißt es. Das mussten die verbliebenen Kilo-Kämpfer von „The Biggest Loser“ diesmal beweisen. Denn nur wenn sie es schafften, eine gehörige Zahl von Kilos gemeinsam abzutrainieren, würde niemand das Camp verlassen müssen. Leider schied aber schon ein Pfund-Fighter aus, bevor es richtig ernst wurde. Aus den „glorreichen Sieben“ wurde die „hoffnungsvolle Hexade“.

„Mein Knie ist eine Baustelle“, jammerte Angelina. Leider zu Recht. Camp-Arzt Dr. Arndt musste der 35-Jährigen mitteilen, dass beim MRT ein angerissenes Außenband festgestellt wurde. Schon ein Stolperer, eine unbedachte Bewegung könne zum Riss führen. „Du hast heroisch gekämpft, aber an dieser Stelle musst du ausscheiden.“ Angelina verließ das Camp unter Tränen und mit dem Trost ihrer Freunde. Ben: „Es tut mir leid für Angi, sie ist ein toller Mensch.“ Coach Ramin Abtin: „Ich weiß, sie wird im Finale großartig aussehen.“

„Es tut mir leid für Angi, sie ist eine tolle Frau.“ Nicht nur Ben (links) tröstete Angi und bedauerte ihr Aus. (Bild: Joyn)

„Es tut mir leid für Angi, sie ist eine tolle Frau.“ Nicht nur Ben (links) tröstete Angi und bedauerte ihr Aus. (Bild: Joyn)

Angi ging, die anderen ans Trainingswerk. Und Dr. Jan Arndt hatte noch lange nicht seine Ruhe ...

Völlig neues Gefühl: Abspecker hat Spaß am Joggen

Da waren's nur noch sechs, von links: Ben, Purja, Roswitha, Jonas, Sara und Nicole kämpften darum, möglichst gemeinsam ins Halbfine von „The Biggest Loser“ einzuziehen. (Bild: Joyn)

Da waren's nur noch sechs, von links: Ben, Purja, Roswitha, Jonas, Sara und Nicole kämpften darum, möglichst gemeinsam ins Halbfine von „The Biggest Loser“ einzuziehen. (Bild: Joyn)

Die Gemeinschaftsaufgabe lautete: Nehmt gemeinsam 23 Kilo ab und niemand wird das Camp verlassen müssen. Schafft ihr es nicht, fliegt einer - Business as usual - raus. Noch nie gab es solch eine Team-Herausforderung, machten Christine Theiss und Ramin Abtin klar. Jetzt zählte Zusammenhalt - und die „Abspeck-Avengers“ wuchsen über sich hinaus.

Erste Aufgabe: gemeinsam zehn Kilometer in 30 Minuten auf dem Laufband absolvieren. Schon deutlich vor der Zeit war's geschafft. (Bild: Joyn)

Erste Aufgabe: gemeinsam zehn Kilometer in 30 Minuten auf dem Laufband absolvieren. Schon deutlich vor der Zeit war's geschafft. (Bild: Joyn)

Beim Trainingswettkampf mussten innerhalb von 30 Minuten zehn Kilometer auf dem Laufband geschafft werden, um einen Gewichtsbonus für die Waage zu erkämpfen. Und wie die Sechs sich ins Zeug legten. Sie staunten über ihre eigenen Leistungen und die Fitness. Jonas: „Vor 'Biggest Loser' war Joggen mit 165 Kilo nix. Jetzt entwickle ich sogar Spaß dran.“ Die Coaches waren angetan. Christine Theiss mahnte zwar Nicole „Denk an weite Schritte, nicht so Trippelschritte, sonst hol ich dir 'ne Handtasche“, ansonsten musste eher gebremst werden. Ramin holte Ben vom Laufband, und der war erst richtig sauer - allerdings auch kreidebleich.

Alle gingen eben ans Äußerste. Purja: „Ich konnte nicht mehr, aber um Ramin stolz zu machen, hab ich noch mal Gas gegeben.“ Mit Erfolg: Jonas und Roswitha brachten die letzten Meter ins Ziel - deutlich vor Ablauf der Zeit. Zwei wohlverdiente Bonuskilo!

Die „Biggest Loser“ bewähren sich im Escape Room als Team

Bei der Challenge, einem „Hindernass-Lauf“ gab es bis zu vier Bonuskilo zu gewinnen. Dafür musste so viel wie möglich Wasser unbeschadet durch den Parcours gebracht werden. (Bild: Joyn)

Bei der Challenge, einem „Hindernass-Lauf“ gab es bis zu vier Bonuskilo zu gewinnen. Dafür musste so viel wie möglich Wasser unbeschadet durch den Parcours gebracht werden. (Bild: Joyn)

Das Gemeinschaftsgefühl wurde weiter gestärkt. Im Training durfte jeder mal für zehn Minuten Trainer spielen. Da floss der Schweiß in Strömen. Allerdings auch Lachtränen. „Sorry, ich kann Purja nicht ernst nehmen“, meinte Sara. Man konnte sie verstehen. „Coach Purja“ gab erst hektische Anweisungen und nahm dann beim Medizinballtraining für sich den kleinen Ball. Ramin: „Purja war sehr überzeugt von dem, was er macht.“ Die anderen schmissen sich eher weg. Ben: „Ich hab noch nie so den Bauch trainiert - weil ich so lachen musste.“

Jonas hatte mit dem Parcours keine Probleme. Roswitha tat sich mit dem Schwebebalken schwer, Sara hatte Respekt vor der Wippe. (Bild: Joyn)

Jonas hatte mit dem Parcours keine Probleme. Roswitha tat sich mit dem Schwebebalken schwer, Sara hatte Respekt vor der Wippe. (Bild: Joyn)

Hinterher wurden die Sechs in einem Escape Room eingesperrt und mussten sich über richtige Antworten auf Rätsel rausspielen. Klappte gut, weil alle mitzogen und sich einbrachten. Ben philosophierte: „Wenn du gemeinsam kämpfst, kann jeder seine Stärken viel besser einbringen.“

Schock bei der Challenge: „Ich blute!“

Purja schmierte von der Wippe ab! „Ich blute“, rief er nach Dr. Arndt. Es gab ein Pflaster, und Purja war stolz: „Ich habe für mein Team mein Blut vergossen.“ (Bild: Joyn)

Purja schmierte von der Wippe ab! „Ich blute“, rief er nach Dr. Arndt. Es gab ein Pflaster, und Purja war stolz: „Ich habe für mein Team mein Blut vergossen.“ (Bild: Joyn)

Teamgeist war auch bei der Challenge gefragt. 80 Liter Wasser mussten über einen Parcours balanciert werden und beim „Hindernass-Lauf“ so wenig verschüttet werden wie möglich. Denn für jeden geretteten Liter Wasser winkten 50 Bonusgramm, im Idealfall also vier Kilo. Die Parole lautete: „Die brauchen wir unbedingt. 21 Kilo zu sechst abnehmen, ist 'ne riesige Hausnummer.“

Toll! Die „Abspeck-Avengers“ haben es geschafft und 70 von 80 Litern gerettet und sich somit 3,5 Bonuskilo für die Waage erspielt. (Bild: Joyn)

Toll! Die „Abspeck-Avengers“ haben es geschafft und 70 von 80 Litern gerettet und sich somit 3,5 Bonuskilo für die Waage erspielt. (Bild: Joyn)

Drei Hindernisse galt es zu überwinden. Schwebebalken, drei Hürden und eine Wippe. Vor der hatten vor allem Sara, Nicole (“Ich hab Höhenangst, schon auf der Treppe“) und Roswitha Respekt. Roswitha machte sich solche Sorgen, dass sie regelrecht blockiert war - und schon am Schwebebalken scheiterte. Nicole und Sara fuchsten sich in die Aufgabe rein und Jonas und Ben marschierten so stoisch und sicher wie Uhrwerke.

Und Purja? Der ist und bleibt ein hibbeliger Schussel. Er scheiterte erst zweimal an der Wippe und schaffte es dann sogar, einen auf dem Tisch stehenden Behälter umzuschütten. „So was passiert auch nur dir“, war Jonas genervt.

„Dramatische Szenen“: Dr. Arndt kommt wieder zum Einsatz

Auf der Waage zeigt sich: Die Sechs hätten den Gewichtsbonus gar nicht gebraucht. Ihre Leistungen, Sarah nahm als beste Frau 4,2 Kilo ab, waren grandios.  (Bild: Joyn)

Auf der Waage zeigt sich: Die Sechs hätten den Gewichtsbonus gar nicht gebraucht. Ihre Leistungen, Sarah nahm als beste Frau 4,2 Kilo ab, waren grandios. (Bild: Joyn)

Ben sorgte mit inus 6,3 Kilogramm für das beste Wochenergebnis. Die 23 Kilo wurden locker geknackt. Heißt: Es geht zu sechst ins Halbfinale. (Bild: Joyn)

Ben sorgte mit inus 6,3 Kilogramm für das beste Wochenergebnis. Die 23 Kilo wurden locker geknackt. Heißt: Es geht zu sechst ins Halbfinale. (Bild: Joyn)

Aber er will ja, der Purja. Er gibt das, was er für alles hält. Und diesmal sogar sein Blut! Beim dritten Versuch auf der Wippe rutschte er auf dem mittlerweile feuchten Holz aus - und stürzte ab. „Ich bin geflogen, einfach so auf Turkish Airlines gemacht.“ Und landete unsanft zu Christine Theiss'' Füßen.

„Ich blute“, keuchte Purja plötzlich, und aufs Codewort kam Dr. Jan Arndt mit voller Rettungsausrüstung aufs Matchfield gerannt. „Es spielten sich dramatische Szenen ab“, meinte er später in der Rückschau - allerdings grinsend. Denn Purja (“Das hat schon sehr, sehr weh getan, ich bin schon hart auf die Fresse gefallen“) hatte lediglich einen Kratzer am Finger und einen Mini-Cut am Knie. Die anderen hatten Probleme ernst zu bleiben, als er ein Pflaster bekam und Christine Theiss auf den bösen Finger pustete und „heile, heile Gänschen“ sang.

Aber Purja sah sich als Schwerstverletzten und Helden: „Ich kann voller Stolz sagen: Ich habe für mein Team mein Blut vergossen.“

Die Kilo-Kämpfer wachsen über sich hinaus

Und das mit Erfolg. Jedenfalls wurden stattliche 70 Liter ins Ziel gebracht, also 3,5 Bonuskilo erkämpft. Über den Erfolgsanteil von Purja (“Ich bin der Gamechanger“) hätte gestritten werden können, aber die anderen freuten sich mit Purja lieber über den Erfolg. Und ließen Sara hochleben, weil die erstmals auf Naxos eine Challenge erfolgreich bestritten hatte.

Und dabei blieb es nicht: Denn auch die Gemeinschafts-Challenge wurde gewonnen. Nach geradezu sagenhaften Gewichtsabnahmen - Ben: minus 6,3 kg, Jonas: minus 5,1 kg, Sara und Purja: minus 4,2 kg, Roswitha: minus 2,6 kg: Nicole: minus 1,9 kg - standen netto 24,3 abgenommene Kilo zu Buche. Roswitha war perplex: „Ich bin sprachlos, wir hätten den Gewichtsbonus gar nicht gebraucht!“

Die Trainer waren fast so stolz wie ihre Schützlinge. Christine Theiss lobte: „Die Kandidaten sind jetzt Gladiatoren, richtig fitte Athleten.“ Und kämpfen nächste Woche alle - und dann wieder gegeneinander - um den Einzug ins Finale. (tsch)