Bei „Let's Dance“ ist mit drei zeitgenössischen Tänzen Contemporary-Woche. Verona Pooths Sohn Diego hat zu kämpfen – mit Nähe zu Ekaterina Leonova.
„Pack sie an!“Llambi fordert bei „Let's Dance“ mehr Nähe von Diego Pooth

„Wenn ich nur so einen Zentimeter von Ekats Gesicht entfernt bin, muss ich lachen“, sagte Diego Pooth bereits im Training. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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Zu distanziert fand Llambi die Rumba der beiden. „Mein lieber Freund, dran ist nicht drin!“ (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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Wenn Joachim Llambi Gänsehaut bekommt, Motsi Mabuse die Höchstwertung verhindert und Männer auf Abstand zur Tänzerin Ekaterina Leonova, dann steht die „Let's Dance“-Welt ein wenig Kopf. So geschehen in Show fünf der RTL-Tanzshow, in der Tränen kullerten - und Pferdestärken fehlten.
Christine Neubauer schrammte jedenfalls als trauriger Clown mit 29 Punkten knapp an der Maximalpunktzahl vorbei, weil Motsi Mabuse nur die Kelle mit der Neun zückte. Dabei hatte sie den Contemporary, den die Schauspielerin mit Valentin Lusin zu „Send in the Clowns“ aus dem Musical „A Little Night Music“ performte, gefühlt. Für Neubauer hatte das Lied eine besondere Bedeutung: „Ich hatte letztes Jahr 40. Berufsjubiläum und ich sitze so oft in einer Theatergarderobe. Der Applaus und der Vorhang, der fällt - und plötzlich bist du so allein. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie allein man sein kann“, beschrieb sie das Gefühl. Jorge González verglich Neubauers Performance sogar mit „Café Müller“ von der legendären Tänzerin und Choreografin Pina Bausch. Auch Joachim Llambi lobte die Vorführung, „in einem Lied, das nicht so viele Töne hat.“ Es war „nachdenklich und schön“ - mehr noch: „Ich habe Gänsehaut.“ Contemporary heiße nicht immer nackte Füße, offenes Hemd, fünfter Salto und fliegen.
„Spritzig, aktiv, perfekt und synchron“

Zu „Send in the Clowns“ lieferten Schauspielerin Christine Neubauer und Tanzpartner Valentin Luisin einen Contemporary, der für Gänsehaut und feuchte Augen sorgte. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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Auch Entertainer Marc Eggers hatte beim Contemporary mit Renata Lusin einen guten Tag erwischt. Bei „Beautiful Things“ von Benson Boone konnte er endlich seine weiche Seite zeigen und holte die zweitbeste Wertung des Abends. Content Creatorin SelfieSandra schlug sich beim freien Tanz mit Zsolt Sándor Cseke zu Adeles „All I Ask“ ebenfalls ganz gut, obwohl Llambi die Varianz fehlte. Sie war gleichauf mit Ex-Turner Fabian Hambüchen, dessen Paso Doble nur kraftvoll, aber nicht geschmeidig war. Der Charleston mit Alexandru Ionel hingegen lag Stuntfrau Marie Mouroum. Er war laut González „spritzig, aktiv, perfekt und synchron“.
Taliso Engel sieht fast nichts

Jeanette Biedermann und Vadim Garbuzov tanzten zu Kylie Minogues „Can't get you out of my Head“ den Tango als Roboterpaar. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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Hart arbeiten hingegen musste Paraschwimmer Taliso Engel. Er hat auf dem rechten Auge etwa vier, auf dem linken Auge maximal acht Prozent Sehkraft. Er sollte sich am Jive versuchen. Das Problem sei nicht der Tanz, sondern die Schnelligkeit, erklärte der Paraschwimmer nach „Splish Splash“ mit Tanzpartnerin Patricija Ionel. „Es hat Spaß gemacht. Ich bin happy, dass alles geklappt hat. Wir hatten im Training oft Momente, wo wir unsere Hände mit dem Tempo dann nicht gefunden haben, weil ich's einfach vom Sehen her nicht gebacken kriege bei dem Tempo!“

Bobby Darins „Splish Splash“ ist ganz in Taliso Engels Sinne, schließlich ist er Profischwimmer. Der Jive allerdings bereitet ihm Schwierigkeiten, auch aufgrund seiner Sehbehinderung. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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González lobte die „wunderbare Trainierin“, Mabuse zeigte sich beeindruckt: „Du hast jetzt gerade vor ein paar Sekunden etwas gesagt, das mich so berührt hat. Du meintest: Bei dem Tempo habe ich nicht geschafft zu sehen, wo ihre Arme sind. Das muss man sich mal überlegen!“ Sie sei unglaublich stolz auf Taliso, auch weil er jetzt eine gewisse Leichtigkeit in seinen Tanz gebracht habe. „Was du einfach noch gelernt hast: mitzuspielen. Du hast sie sogar geküsst!“, lobte sie weiter, weil Taliso seiner Tanzpartnerin einen kurzen Schmatzer auf die Wange gedrückt hatte. Joachim Llambi fand's zumindest „ordentlich“, wünschte sich aber noch ein bisschen Weichheit. Mit 24 Punkten lag Taliso vor einigen anderen.
Paolo Maria hat zu wenig PS unter der Haube
Es ist vielleicht keine gute Idee, einen Tango bei „Let's Dance“ als Roboter zu tanzen. Aber Jeanette Biedermann und Vadim Garbuzov zogen ihr Vorhaben zu „Can't get you out of my Head“ von Kylie Minogue durch. Mabuse sah eine „Power-Jeanette“, González mochte den Ansatz: „Fresh! Modern! Power!“ Llambi wünschte sich das nächste Mal jedoch etwas mit Herz. „Es war nicht einfach, eine Atmosphäre zu kreieren, das war so computermäßig.“
Verona Pooths Spross Diego Pooth wurde bei seinem Rumba dagegen vom Chefjuror mit fünf Punkten abgestraft. Der bemängelte die Distanz zu seiner Tanzpartnerin Ekaterina Leonova - und befürchtete bereits ob seiner Wortwahl den Anruf der eigenen Mutter, weil man das im Fernsehen so nicht sagen dürfe: „Mein lieber Freund, dran ist nicht drin! Wenn die russische Zarenprinzessin um dich rumzaubert, dann musst du auch zaubern. Ich will Aktion sehen! Ich will den ganzen Diego sehen! Mach' et bitte!“ Llambi wurde in der Wortwahl noch drastischer: „Diego, nimm sie! Pack sie an!“ Der schüchterne Golfprofi landete auf dem letzten Platz.
Gehen musste jedoch eine andere: Content Creatorin Paola Maria, die beim Paso Doble einfach zu wenig Energie zeigte. Dieses Problem stellte auch Tanzpartner Massimo Sinató fest: Paola Maria „sieht aus wie ein Ferrari, hat aber die PS von 'nem Trabi“, Damit hat sie in der RTL-Show ausgetanzt, kann sich dafür aber in Ruhe ihre anstehende Hochzeit vorbereiten. Mit ihr ums Ausscheiden gezittert hat Schauspielerin Simone Thomalla, die bei einem Slowfox zu „Born to be Wild“ ihre wilde Seite nur in einer Hälfte des Tanzes zeigte. (tsch)