Das machen die Stars der kultigen Sitcom heute: Von gesundheitlichen Rückschlägen bis Streaming-Comebacks – so sieht ihr Leben 2025 aus.
Von „Al“ bis „Dumpfbacke“Was wurde aus den „Eine schrecklich nette Familie“-Stars?

Die Besetzung der Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“ im Jahr 1987. (Archivbild)
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Sie waren laut, respektlos und traten mit Anlauf in jedes Fettnäpfchen – und genau deshalb wurden sie Kult: Die Mutter des Anarcho-Humors, „Eine schrecklich nette Familie“ (Originaltitel: „Married ... with Children“), war von 1987 bis 1997 eine der erfolgreichsten Sitcoms in den USA. Ab 1992 sorgte sie auch in Deutschland unter anderem auf RTL für Furore. Die Serie erzählte vom turbulenten wie schrägen Familienleben der Bundys und ihrer Nachbarn. Doch was wurde aus den Schauspielerinnen und Schauspielern nach dem Ende der Serie?
Ed O’Neill als Al Bundy
Ed O’Neill gehört zu den festen Größen im US-Fernsehen: Die Sitcom-Ikone war lange als grantiger, aber liebenswerter Familienpatriarch Jay Pritchett in der Comedy „Modern Family“ (2009-2020) zu sehen. Für seine Darstellung erhielt er mehrere Emmy-Nominierungen. 2024 übernahm er die Hauptrolle in der Miniserie „Clipped“, in der er den umstrittenen NBA-Besitzer Donald Sterling spielt.
Neben der Schauspielerei widmet sich der 78-Jährige seit Jahren dem brasilianischen Jiu-Jitsu und trägt mittlerweile den schwarzen Gürtel. Er lebt mit seiner Frau Catherine Rusoff, mit der er seit den 80er Jahren verheiratet ist, in Kalifornien. Sie haben zwei Töchter. Ed O’Neill meidet den Trubel Hollywoods und tritt nur noch sporadisch in ausgewählten Projekten auf. Seit 2011 hat er einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“.
Ed O’Neill sorgte im März 2025 für Aufsehen, als er in einem frechen TikTok-Video seiner Tochter Claire zu Tupacs „Hit Em Up“ auftrat – laut ihr war es sogar seine Idee. Der humorvolle Clip ging viral, wurde millionenfach geklickt und begeistert kommentiert.
Katey Sagal als Peggy Bundy
Katey Sagal begann ihre Karriere zunächst als Sängerin, bevor ihr mit der Rolle der Peggy Bundy in „Eine schrecklich nette Familie“ der Durchbruch als Schauspielerin gelang. „Wir hatten eine tolle Chemie miteinander“, sagte sie 2017 zu ABC News. „Ich erinnere mich nur daran, wie ich zur Arbeit ging und die ganze Zeit gelacht habe, und ich übertreibe nicht.“
Auch nach dem Ende der Serie blieb sie weiterhin im Fernsehen präsent, etwa mit Hauptrollen in „Sons of Anarchy“ oder seit 2018 im „Roseanne“-Spinoff „The Conners“. Für die Biker-Serie „Sons of Anarchy“ gewann sie unter anderem einen Golden Globe – und etablierte sich damit endgültig als ernstzunehmende Charakterschauspielerin. Seit 1999 spricht die heute 71-Jährige auch mehrere Charaktere in der Science-Fiction-Zeichentrickserie „Futurama“.
Sagal war auch an der geplanten Zeichentrick-Neuauflage von „Eine schrecklich nette Familie“ beteiligt und tritt gelegentlich noch als Sängerin auf. Ihr musikalisches Talent, das viele ihrer Fans gar nicht kennen, bringt sie nach wie vor mit einer Mischung aus Soul, Rock und Country zum Ausdruck.

Katey Sagal bei den Screen Actors Guild Awards. (Archivbild)
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Von einem Verkehrsunfall im Jahr 2021, bei dem sie verletzt wurde, erholte sie sich schnell. Sagal ist seit 2004 mit dem Drehbuchautor Kurt Sutter („Sons of Anarchy“) verheiratet. Aus früheren Beziehungen hat sie zwei Kinder, mit Sutter bekam sie 2007 eine Tochter per Leihmutterschaft. Die Familie lebt in Kalifornien und hält sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Seit 2014 hat Sagal einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“.
Christina Applegate als Kelly Bundy
Christina Applegate wurde als „Dumpfbacke“ zum Star und feierte später Erfolge mit Rollen in Kinofilmen wie den Kultkomödien „Fast Food Family“ (1991) oder „Super süß und super sexy“ (2002) und Serien wie „Dead to Me“. Für ihren Gastauftritt in der Sitcom „Friends“ erhielt sie 2003 einen Emmy. Weitere Nominierungen und viel Lob erhielt sie für die kurzlebige Sitcom „Samantha Who?“. Bis heute war sie in über 80 Rollen in Fernsehen und Kino zu sehen. Auch auf der Bühne war sie erfolgreich und erhielt eine Tony-Nominierung für das Musical „Sweet Charity“.
2021 machte sie öffentlich, dass bei ihr Multiple Sklerose diagnostiziert wurde, was sie stark in ihrem Alltag einschränkt. Trotzdem stand sie für die dritte Staffel von „Dead to Me“ erneut vor der Kamera und wurde für ihre schauspielerische Leistung vielfach gelobt. Seither hat sich die 53-Jährige weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, tritt aber gelegentlich bei Preisverleihungen auf. Neue Film- oder Serienprojekte stehen derzeit aufgrund ihrer Erkrankung nicht an. Auch sie hat seit 2022 einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“.

Bei der „Walk of Fame“-Zeremonie für Christina Applegate (m) waren auch David Faustino (vl), Katey Sagal und Amanda Bearse anwesend. (Archivbild)
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Applegate ist seit 2013 mit dem Musiker Martyn LeNoble verheiratet, das Paar hat eine Tochter. Zuvor war sie mit Schauspieler Johnathon Schaech liiert. Nach einer Brustkrebsdiagnose 2008 ließ sie sich vorsorglich beide Brüste entfernen und gilt seitdem als geheilt. Sie ist Vegetarierin und engagiert sich aktiv für Tierrechte, unter anderem mit der Organisation PETA.
David Faustino als Bud Bundy
David Faustino hat bis heute in über 110 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Nach seiner ikonischen Rolle als Bud Bundy in „Eine schrecklich nette Familie“ (1987–1997) war er weiterhin vielseitig tätig. Als vielbeschäftigter Synchronsprecher lieh er Figuren wie Mako in „Die Legende von Korra“ (2012–2014) und Dagur in „Dragons: Race to the Edge“ (2015–2018) seine Stimme.
2015 spielte Faustino sich selbst in „Entourage“. 2017 folgte eine Gastrolle in der Daily Soap „Schatten der Leidenschaft“. 2023 übernahm er eine Sprechrolle im Animationsfilm „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“.
2025 erschien sein neuester Film „Tierische Detektive - Drei Kids und ihr größer Fall“ auch in Deutschland. Er ist von seinen ehemaligen Sitcom-Kollegen der aktivste in den sozialen Medien und meldet sich regelmäßig humorvoll, aber auch politisch bei seinen Fans. Im November 2015 wurde er Vater einer Tochter mit seiner Partnerin Lindsay Bronson.
Amanda Bearse als Marcy D'Arcy
Amanda Bearse, die die spießige Nachbarin Marcy D'Arcy spielte, ist noch gelegentlich als Schauspielerin zu sehen, zuletzt in Filmen wie „Bros“ oder „Tapawingo“. In den USA gehört auch die Horrorkomödie „Die rabenschwarze Nacht – Fright Night“ (1985) zu den Kultfilmen. Bis 2016 konzentrierte sie sich jedoch auf ihre Arbeit als Fernsehregisseurin. So inszenierte sie über 90 Folgen verschiedener Comedy-Serien wie „Dharma & Greg“, „Reba“ oder „MADtv“ und engagierte sich in der LGBTQ+-Community.
Nicht ohne Grund outete sie sich 1993 als lesbisch – und sorgte damit vor den Coming-outs von Ellen DeGeneres oder Meredith Baxter für Schlagzeilen. 2024 veröffentlichte sie zusammen mit anderen ehemaligen Kollegen Beiträge in dem Buch „Married ... with Children vs. the World“, das einen Blick hinter die Kulissen der Serie gewährt.
Bearse lebt in Los Angeles mit ihrer Adoptivtochter und ihrer langjährigen Partnerin zusammen, die sie 2010 heiratete. Die 66-Jährige meldet sich sporadisch bei ihren Fans auf Instagram.
Ted McGinley als Jefferson D'Arcy
Nach dem Ende von „Eine schrecklich nette Familie“ im Jahr 1997 blieb Ted McGinley, der ab Staffel 5 den selbstverliebten Nachbarn der Bundys spielte, ein gefragter Fernsehschauspieler. Von 2003 bis 2006 spielte er die Rolle des Charley Shanowski in der Sitcom „Hope & Faith“ und war in Serien wie „The West Wing“ und „Mad Men“ zu sehen.
2015 lieh er dem Charakter Denny Clay in „Transformers: Robots in Disguise“ seine Stimme. 2019 übernahm er eine wiederkehrende Rolle in der Netflix-Serie „No Good Nick“. Seit 2023 ist McGinley in der Comedyserie „Shrinking“ und seit 2024 in der christlichen Familienserie „The Baxters“ bei Prime Video zu sehen. Bis heute war der 66-Jährige, der in den 1980er Jahren durch die Kultsoap „Der Denver-Clan“ bekannt wurde, in rund 100 Fernseh- und Kinorollen zu sehen.
Seit 1991 ist McGinley mit der Schauspielerin Gigi Rice verheiratet, mit der er zwei Söhne hat. Der Schauspieler hat den Kontakt zu seinen ehemaligen Sitcom-Kollegen weitgehend verloren und bedauerte das in Interviews im Nachhinein. Er führt das vor allem auf familiäre Verpflichtungen und seine Zurückhaltung gegenüber sozialen Medien zurück. Darum sucht man ihn auch bei Instagram & Co. vergeblich.