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Konzerte in MünchenDiese 11 Lieder von Adele sollten Sie kennen

Lesezeit 7 Minuten
Adele sitzt und posiert für einen Fotografen.

Adele tritt im August 2024 in München auf. (Archivbild)

Der Weltstar gibt zehn Konzerte in München. Wer noch keinen Song von Adele kennt, bekommt mit unserer Songauswahl eine Übersicht.

Es ist eine Konzertreihe der besonderen Art: Für die 36-jährige Sängerin Adele wurde in München ein eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Pop-up-Stadion errichtet. Die in Schwarz-Weiß-Tönen gehaltene Arena in Form eines Amphitheaters wird von einer 220 Meter langen und 17 Meter hohen Leinwand dominiert, lange Laufstege bringen Adele ihren Fans näher.

Ähnlich wie bei Taylor Swift in Gelsenkirchen, die für ihre Konzertreihe eine „Taylor Town“ erhielt, gibt es neben der „Adele Arena“ die „Adele World“, eine Art Mini-Volksfest, auf dem sich die Gäste vor und nach dem Konzert die Zeit vertreiben können.

Aber im Mittelpunkt steht natürlich die Musik, und wir haben für Sie elf Songs herausgesucht, damit Sie wissen, was die Fans bei den Konzerten erwartet.

„Rolling in the Deep“ (2011, aus „21“)

Mit ihrem zweiten Album „21“ schaffte Adele den Durchbruch zum Superstar. Der erste Song des Albums, „Rolling in the Deep“, war der perfekte Einstieg in den raumgreifenden Sound und die Kraft des erfolgreichsten Albums eines Künstlers der 2010er Jahre. Dafür gab es den Grammy für den „Song des Jahres“.

Die treibende, kraftvolle Produktion von Paul Epworth wird ergänzt durch eine selbstbewusste, entschlossene Adele, die gnadenlos mit ihrem Ex abrechnet: „Denk an mich in der Tiefe deiner Verzweiflung / Schaff' dir dort unten ein Zuhause, denn meines wird gewiss nicht geteilt“.


„Chasing Pavements“ (2008, aus „19“)

„Chasing Pavements“ war Adeles erster Top-Ten-Hit. Die zweite Single aus ihrem Debütalbum, deren Text von einem Seitensprung ihres damaligen Freundes inspiriert wurde, erschien zu einer Zeit, als eine neue Generation von Singer-Songwriterinnen wie Amy Winehouse oder Duffy die Welt eroberte.

Winehouse schnappte 2008 Taylor Swift den Grammy als beste Newcomerin weg, Adele tat ihr 2009 mit Duffy gleich – da ahnte noch niemand, dass sie in den folgenden Jahren alle in den Schatten stellen würde. 15 weitere Grammys sollten bis heute folgen und weit über 170 Millionen verkaufte Tonträger.


„Hello“ (2015, aus „25“)

Adeles kometenhafter Erfolg hat der Sängerin viel abverlangt. Gewichts- und Beziehungsprobleme, Ängste und Depressionen, der enorme Druck der Öffentlichkeit – die Sängerin sprach offen darüber und nahm sich immer wieder Auszeiten. 2015 meldete sie sich mit dieser Single zurück und viele dachten, dass die Sängerin nach fast drei Jahren Funkstille nie wieder an den phänomenalen Erfolg von „21“ würde anknüpfen können.

Doch die mitreißende, reflektierte Ballade über „die andere Seite des Erwachsenwerdens, die Jahre um die 20 zu überleben“ strafte alle Lügen, landete praktisch weltweit auf Platz 1 und sorgte dafür, dass auch langsame, tiefgründige Songs wieder eine Chance in den Charts haben. Damit eröffnet Adele übrigens ihre Konzerte in München.


„Oh My God“ (2021, aus „30“)

„Oh My God“ ist ein pulsierender, eingängiger Gospel-Pop-Song mit R&B-Einflüssen und einem stampfenden Dance-Pop-Refrain, der an die besten Momente ihres überragenden Welthits „Rolling in the Deep“ anknüpft.

Wer immer noch glaubt, Adele könne nur große Balladen oder stimmlich übertreiben, wird hier eines Besseren belehrt. Der Text handelt von Adeles Sehnsucht nach einem neuen Date und ihrem Zögern, sich auf eine neue Liebe einzulassen.


„Skyfall“ (2012, aus dem gleichnamigen James Bond-Soundtrack)

Viele Bond-Fans waren 2012 schier verzweifelt, weil die letzten, äußerst schwachen Titel so gar nicht mehr dem musikalischen Geist der Filmreihe entsprachen. Adele knüpft mit ihrem dramatischen, konsequent in Moll gehaltenen „Skyfall“ an die guten alten Zeiten der 60er Jahre an, als große Stimmen wie Shirley Bassey, Tom Jones oder Matt Monro die Bond-Songs interpretierten. Die mitreißende Instrumentierung hebt Adeles Gesang in luftige Höhen und setzt vor allem auf das, was Klassiker wie „Goldfinger“ einst so wirkungsvoll machte: Dramatik und Emotionen!

Bei der anschließenden Oscar-Verleihung trat Adele live auf und gewann die Trophäe für den besten Filmsong – das erste Mal, dass ein Song aus der Serie ausgezeichnet wurde. „Skyfall“ war auch der erste und bisher einzige Nummer-eins-Hit eines Bond-Songs in Deutschland.


„Easy on Me“ (2021, aus „30“)

Nach einer erneuten langjährigen Pause kehrte Adele 2021 mit genau der Art von Balladen zurück, für die sie wohl am bekanntesten ist. „Easy on Me“ ist eine klassische Pianoballade, die in ihren besten Momenten an die alte Singer-Songwriter-Schule von Elton John erinnert. Was für ein schöner Zufall, dass Adele zum Zeitpunkt der Veröffentlichung genau diese Musiklegende von der Spitze der britischen Charts verdrängte, nur um acht Wochen später wieder von ihm abgelöst zu werden.

„Easy on Me“, dessen Titel auf einen Ratschlag von Freunden an Adele anspielt, „nicht so hart mit sich selbst zu sein und sich nicht zu sehr für ihre Entscheidungen zu bestrafen“, wurde ein weiterer überwältigender Erfolg. Zehn Wochen lang war der Titel die Nummer eins in den USA und brachte ihr einen weiteren Grammy ein.


„Love in the Dark“ (2015, aus „25“)

„Love in the Dark“ war nie eine Single, hat sich aber dank TikTok zu einem Fan-Favoriten der Sängerin entwickelt, weshalb der Song zu ihrer festen Setlist gehört und auch in München dabei sein wird. „Love in the Dark“ ist ein klassischer, trauriger Trennungssong voller Schmerz in den Zeilen. Erneut scheint Adele eine gescheiterte Beziehung zu verarbeiten. Das Leben in dieser Beziehung ist ein Leben „im Dunkeln“ und Adele erkennt, dass sie „leben“ und nicht nur „überleben“ will.


„Set Fire to the Rain“ (2011, aus „21“)

Man musste sich 2012 schon die Augen reiben, als Adele auch mit der dritten Single aus „21“ die Spitze der amerikanischen Singlecharts eroberte. „Set Fire to the Rain“ beginnt schlicht mit Klavier, Schlagzeug und Adeles Gesang als Melodie, bevor im Refrain Streicher hinzukommen und die bombastische Ballade zu einem Pop-Großereignis machen.

Obwohl es zu „Set Fire to the Rain“ – wie auch zu den anderen „21“-Singles „Turning Tables“ und „Rumour Has It“ – nie ein offizielles Musikvideo gab, wurde eine in der Londoner Royal Albert Hall aufgenommene Live-Version des Songs veröffentlicht, die ihr einen Grammy für die beste Pop-Solodarbietung einbrachte.


„When We Were Young“ (2015, aus „25“)

Adele, die während der Arbeit an ihrem Album „25“ mit einer Schreibblockade zu kämpfen hatte, schrieb „When We Were Young“ zusammen mit dem kanadischen Künstler Tobias Jesso Jr. in Los Angeles innerhalb von drei Tagen.

Ähnlich wie beim „Royal Albert Hall“-Video zu „Set Fire to the Rain“ drehte Adele die Aufnahmen zu „When We Were Young“ während eines Auftritts in den The Church Studios in Crouch End im Norden Londons. Die gefühlvolle Ballade „When We Were Young“ handelt von der Angst vor dem Älterwerden und der Sehnsucht nach einfacheren Tagen.


„Make You Feel My Love“ (2008, aus „19“)

Im Vergleich zu vielen anderen großen Sängerinnen ihres Genres hat Adele nur wenige Coverversionen aufgenommen. Auf ihrem Debütalbum findet sich jedoch eine wunderbar intime Version des Bob Dylan-Songs „Make You Feel My Love“, dessen Original von Billy Joel stammt. Sie soll sich anfangs dagegen gewehrt haben, weil sie befürchtete, dass man denken könnte, sie könne nicht genug Songs für ihr Debütalbum schreiben.

Adeles Version schaffte es nach einem Auftritt einer Kandidatin bei „The X-Factor“ über zwei Jahre nach der Veröffentlichung eher zufällig auf Platz vier der britischen Charts und gilt heute als die bekannteste Version dieses modernen Klassikers, der auch von Garth Brooks auf Platz eins der Country-Charts geführt wurde. „Das sind die schönsten Songzeilen, die ich je gelesen, gehört oder gesungen habe“, sagte Adele einmal, und wahrscheinlich ist das der Grund, warum der Song immer noch in ihrer Setlist zu finden ist.


„Someone Like You“ (2011, aus „21“)

Etwas salopp formuliert, musste man 2011 unter einem Stein leben, um an dieser Ballade vorbeizukommen, so oft wurde sie im Radio, im Fernsehen und überall gespielt. Wem „Rolling in the Deep“ zu schnell war, der fand in dieser eindringlichen Ballade, der zweiten Single aus „21“, seine tränenreiche Zuflucht.

Überhaupt läutete Adele damit eine Renaissance der klassischen Piano-Ballade ein, die in den Jahren zuvor, wenn überhaupt, nur aus gewichtigem Anlass (Filmmusik u.ä.) den Weg in die Charts gefunden hatte. Allein dafür wird man Adele noch lange den roten Teppich ausrollen müssen.