Zwei Tage lang schneit es ununterbrochen im nördlichen Teil des US-Bundesstaats New York. Mehrere Menschen sterben. Gouverneurin Kathy Hochul ruft den Notstand aus - und bittet US-Präsident Joe Biden um Hilfe.
Eindrücke und Bilder von RekordmengeSchneestürme legten Norden Amerikas lahm
Heftige Schneefälle haben kurz vor Thanksgiving Teile des US-Bundesstaates New York lahmgelegt und mehrere Menschenleben gefordert. Rund zwei Meter Schnee gingen laut Nationalem Wetterdienst bis Sonntagmorgen, 20. November, (Ortszeit) etwa auf die Stadt Orchard Park südlich von Buffalo nieder. Zeitweise fielen mancherorts mehr als 15 Zentimeter Schnee pro Stunde, berichtete die „New York Times“.
Heftiger Schneesturm im Staat New York: Kathy Hochul erklärt Notstand
Damit könnte ersten Einschätzungen zufolge ein neuer Rekord gebrochen worden sein für den meisten Schneefall innerhalb von 24 Stunden. „So etwas ist noch nie passiert“, sagte Kathy Hochul bei einer am Samstagnachmittag (Ortszeit) einberufenen Pressekonferenz. Die Gouverneurin von New York hatte bereits am Donnerstag, 17. November, in einigen Regionen den Notstand ausgerufen. Am Samstag stellte Hochul bei US-Präsident Joe Biden einen Antrag auf Bundeshilfen, um die betroffenen Kommunen zusätzlich zu unterstützen.
Der Sturm führte zu Straßensperrungen, Fahrverboten und Dutzenden Flugausfällen am internationalen Flughafen in Buffalo, hieß es beim Sender „CNN“. Die American-Football-Liga NFL verlegte eine Partie zwischen den Buffalo Bills und den Cleveland Browns kurzfristig nach Detroit. Zwei Menschen kamen beim Schneeräumen in Erie County wegen Herzproblemen ums Leben, schrieb Mark Poloncarz, Verantwortlicher aus dem Bezirk, auf Twitter.
"Lake Effect" sorgt im Norden Amerikas für Schnee-Chaos
Neben New York hatten Behörden und Wetterexperten auch in den US-Bundesstaaten Wisconsin, Michigan, Indiana, Ohio und Pennsylvania sowie in Kanada vor dem besonders gefährlichen Sturm gewarnt. In Indiana westlich von New York war am Freitag bereits der Fahrer eines Schneeräumfahrzeuges tödlich verunglückt.
Ein Grund für den Wintereinbruch ist der „Lake Effect“. Dabei streicht extrem kalte Luft über die Großen Seen im Norden der USA, deren Wasser noch erheblich wärmer ist. Feuchtigkeit steigt auf, wird vom Luftstrom mitgenommen und schneit dann in schmalen Niederschlagsbändern über Land an der Südostseite der Seen ab. Laut Vorhersage sollen die Schneefälle zu Wochenbeginn abschwächen.
Am kommenden Donnerstag, 24. November, ist Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest. Der Feiertag gehört neben Weihnachten zu den wichtigsten Familienfesten in den USA - das Reiseaufkommen ist in dieser Zeit besonders hoch. (dpa)