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Schwedische RoyalsEnkel gehören nicht mehr dem Königshaus an

Lesezeit 3 Minuten
Prinzessin Madeleine

Die Kinder von Prinzessin Madeleine und Ehemann Christopher O'Neill sind nicht mehr Teil des Königshauses.

Stockholm – Mehrere Enkelkinder des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf werden künftig nicht mehr offiziell dem Königshaus angehören. Das teilte der schwedische Hof am Montag mit. Der Schritt sei schon lange diskutiert worden, erklärte ein Vertreter des Königshauses.

Einige Beobachter zeigten sich dennoch überrascht. Die schwedische Zeitung „Expressen“ schrieb aber auch, die fünf betroffenen Königsenkel würden nun endlich von ihren royalen Fesseln befreit. Gleichzeitig stiegen die Anforderungen an Kronprinzessin Victoria und ihre beiden Kinder, Prinzessin Estelle und Prinz Oscar, meinte das Blatt.

Königsenkel von royalen Fesseln befreit

Bei der Entscheidung des Königs geht es um die Kinder von Prinzessin Madeleine und ihrem Mann, dem US-britischen Geschäftsmann Christopher O'Neill, sowie um die Kinder von Prinz Carl Philip und seiner Gattin Prinzessin Sofia. Sie sollen in Zukunft keine königlichen Amtsgeschäfte auf höchstem Niveau ausüben müssen und eher als Privatpersonen angesehen werden.

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Prinz Alexander, Prinz Gabriel, Prinzessin Leonore, Prinz Nicolas und Prinzessin Adrienne - allesamt zwischen einem und fünf Jahren alt - werden zwar weiterhin der königlichen Familie angehören, dem Königshaus aber nicht mehr. Ihre Herzogs- oder Herzoginnen-Titel dürfen die Kinder behalten, den Rang königlicher Hoheiten aber nicht. Auch die Apanage - eine Art Einkommen finanziert aus Steuergeldern für Mitglieder des Königshauses und für den Unterhalt royaler Anwesen - werde künftig entfallen, sagte der Vertreter des Hofes, Reichsmarschall Fredrik Wersäll, am Montag vor Journalisten.

Die Thronfolge ändert sich nicht

Die Thronfolge ändert sich durch den Beschluss aber nicht. Denn für die Nachkommen vom ältesten Kind von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia, Kronprinzessin Victoria, ändert sich mit der Neuregelung nichts. Dass die Anzahl der Mitglieder des Königshauses in dieser Form verkleinert werde, zeige letztlich auch die Fürsorge des Königs für seine Enkel, urteilten schwedische Medien.

Der Entschluss des Königs sei bereits seit Jahren diskutiert worden, sagte Wersäll. Die beiden jüngeren Kinder des Königspaares, Madeleine und Carl Philip, seien der Ansicht, dass es sich um eine natürliche Entwicklung handele, fügte er hinzu. Sie selbst werden Medienberichten zufolge ihre Wohltätigkeitsarbeit fortsetzen und darüber hinaus offizielle Aufgaben erfüllen, wenn der König sie darum bittet.

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Madeleine selbst äußerte sich positiv zu dem Entschluss ihres Vaters. Diese Veränderung für ihre Kinder Leonore, Nicolas und Adrienne sei von langer Hand geplant worden, schrieb sie auf Instagram. „Chris und ich denken, dass es gut ist, dass unsere Kinder jetzt eine größere Möglichkeit erhalten, um in Zukunft ihr eigenes Leben als Privatpersonen zu entwickeln.“⠀

Mehr Privatsphäre

Die Gesamtkosten des Königshauses dürften sich durch den Schritt nicht verringern, sagte Wersäll. Der Historiker Dick Harrison äußerte sich überrascht über die königliche Entscheidung: „Das ist ein unerwarteter Zug“, sagte Harrison dem schwedischen Sender SVT. Über die Hintergründe ließe sich nur spekulieren. Möglich sei, dass die Königsfamilie den Kindern ein ruhigeres Leben ermöglichen wolle. (dpa)