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Rasante AusbreitungInvasive Muschelart im Rhein entdeckt – Wasserleitungen betroffen

Lesezeit 2 Minuten
Quagga-Muscheln hängen in einem Fischernetz am Bodensee fest. Die invasive Art breitet sich in Deutschland rasant.

Die Quagga-Muscheln breiten sich rasant in Europa aus, jetzt wurden erstmals Muscheln der invasiven Art im Bodensee gefunden, durch den auch der Rhein fließt.

Die Quagga-Muschel hat deutsche Gewässer erreicht. Behörden sorgen sich um die Folgen, denn sie könnte das Ökosystem gravierend verändern.

Eine invasive Muschelart breitet sich derzeit rasant in deutschen Gewässern aus. Die sogenannte Quagga-Muschel wurde erst vor wenigen Wochen erstmals in einem Abschnitt des Rheins festgestellt, der den Bodensee durchfließt. Die Art verstopft Wasserleitungen und Filteranlagen und kann einschneidende Auswirkungen auf das Ökosystem haben.

Die Wasserwerke am Bodensee betonen, dass die Muschel keine Auswirkung auf die Trinkwasserqualität habe. Allerdings bereitet die aus dem Schwarzen Meer stammende Art dem Wasserversorger zunehmend Probleme, es wird mit einem deutlichen Anstieg des Muschelbestands in den kommenden Jahren gerechnet.

Rhein: Invasive Muschelart bedroht Wasserleitungen und Filteranlagen

Einer aktuellen Studie zufolge rechnen Forscher damit, dass sich der Bestand in den kommenden zwei Jahrzehnten um das Neun- bis Zwanzigfache erhöht. Vor den Funden im Bodensee wurden die Muscheln bereits im Genfer See und im Bieler See entdeckt, die Schweizer Behörden ergreifen dort bereits seit einiger Zeit spezielle Maßnahmen.

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So sollen Schiffe, die von anderen Seen aus den Zürichsee befahren, vor dem Einsatz dort von Muscheln gereinigt werden. Die Quagga-Muschel breitet sich bereits seit einigen Jahren in Europa immer weiter Richtung Norden aus und vermehrt sich stark.

Bodensee: Invasive Quagga-Muscheln breiten sich rasant aus – Wasserwerke warnen

Die Wasserwerke am Bodensee haben Sorge vor einer ähnlichen Situation wie am Lake Michigan in den USA. Dort machen die invasiven Muscheln derzeit 90 Prozent der Biomasse im See aus. In Konstanz schätzen die Experten, dass man aktuell etwa 15 Jahre von der Situation in den USA entfernt sei.

Die Quagga-Muscheln verursachen einen Rückgang des Planktons und eine Veränderung der Fischbestände. So vermehren sich einige Fischarten durch das zusätzliche Nahrungsangebot deutlich schneller, andere Bestände gehen wegen des fehlenden Planktons zurück. Ein vermeintlich positiver Nebeneffekt: Das Wasser wirkt dadurch deutlich klarer.

Asiatische Hornisse und Nosferatu-Spinne: Invasive Arten breiten sich in NRW aus

Invasive Arten werden in Deutschland indes zunehmend zum Problem, viele Tiere können aufgrund der globalen Erwärmung und des Klimawandels mittlerweile auch in nördlicheren Regionen überleben. So breitet sich seit Beginn des Frühjahrs auch die asiatische Hornisse in Deutschland weiter aus, in Nordrhein-Westfalen gab es erste Sichtungen.

Zuletzt hatte vor allem die Nosferatu-Spinne, die deutlich größer ist als heimische Spinnenarten, Aufsehen erregt. Die Tiere wurden in den vergangenen Sommern mehrfach in Köln gesichtet. Ihr Biss ist mit einem Wespen- oder Bienenstich zu vergleichen. (shh)