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„Monströses“ Schwarzes LochBeweis erbracht – Forscher lösen „zentrale Frage der Wissenschaft“

Lesezeit 2 Minuten
Das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der benachbarten Galaxie Messier 87, dessen Schatten vom Event-Horizon-Teleskop abgebildet wurde. Forscher konnten nun nachweisen, dass das Schwarze Loch rotiert. (Archivbild)

Das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der benachbarten Galaxie Messier 87, dessen Schatten vom Event-Horizon-Teleskop abgebildet wurde. Forscher konnten nun nachweisen, dass das Schwarze Loch rotiert. (Archivbild)

Mit ihrer Entdeckung werde das Verständnis von supermassereichen Schwarzen Löchern verbessert, erklärten die Wissenschaftler.

Astronomen haben den ersten direkten Beweis für die Rotation eines Schwarzen Lochs erbracht und damit neue Erkenntnisse über die laut dem Bericht des englischen Guardian „rätselhaftesten Objekte“ des Universums gewonnen. Die Beobachtungen der Forscher konzentrierten sich dabei auf das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der benachbarten Galaxie Messier 87, dessen Schatten vom Event-Horizon-Teleskop abgebildet wurde. Einen direkten Beweis für die Bewegung, in diesem Fall die Rotation, eines Schwarzen Loches hatte es bis jetzt nicht gegeben.

Neue Erkenntnisse über Schwarzes Loch: „Zentrales Anliegen der Wissenschaft“

„Nach dem erfolgreichen Nachweis eines Schwarzen Lochs in dieser Galaxie war die Frage, ob dieses Schwarze Loch rotiert oder nicht, ein zentrales Anliegen der Wissenschaft“, erklärte Kazuhiro Hada vom Nationalen Astronomischen Observatorium Japans und Mitautor der neuen Studie.

„Jetzt ist aus der Erwartung eine Gewissheit geworden. Dieses monströse Schwarze Loch dreht sich tatsächlich“, zitiert der „Guardian“ den Wissenschaftler.

M87 ist 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und beherbergt ein Schwarzes Loch, das 6,5 Milliarden Mal massiver ist als die Sonne. Gleich hinter dem Schwarzen Loch befindet sich eine Scheibe aus Gas und Staub.

Forschung zu Schwarzen Löchern: „Jetzt ist aus Erwartung Gewissheit geworden“

Ein Teil dieser Materialien ist laut den Forschern dazu bestimmt, in das Schwarze Loch zu fallen und für immer zu verschwinden. Ein anderer Teil werde jedoch von den Polen des Schwarzen Lochs mit mehr als 99,99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit herausgeschleudert. Theoretische Modelle legen nahe, dass die Rotation des Schwarzen Lochs für dieses Phänomen verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass geladene Teilchen in der Scheibe ein starkes Magnetfeld erzeugen, welches vom sich drehenden Schwarzen Loch mitgezogen werde. So könnten dann Teilchen von dem Schwarzen Loch weggeschleudert werden.

Verständnis von supermassereichen Schwarzen Löchern „verbessert“

Die jüngste Untersuchung, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurden, stütze sich auf Beobachtungen durch ein globales Netz von Radioteleskopen, die zwischen 2000 und 2022 durchgeführt worden seien, erklärten die Wissenschaftler.

„Die Entdeckung dieser Präzession ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass sich das supermassereiche Schwarze Loch in M87 tatsächlich dreht, was unser Verständnis der Natur von supermassereichen Schwarzen Löchern verbessert“, zitierte die britische Zeitung „The Guardian“ die Forschergruppe. (das)