„Sexistisch ohne Ende“Krankenkasse erntet Shitstorm für Hodenkrebs-Video
Die Techniker Krankenkasse hat für ein Werbe-Video zum Thema Hodenkrebs in den sozialen Netzwerken einen Shitstorm kassiert und sieht sich mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Konkret geht es um einen Clip, den die Hamburger Krankenkasse gemeinsam mit der Influencerin Anny Aurora produziert hat.
In dem Clip ist zu sehen, wie Aurora aus der Dusche steigt und den klingelnden Nachbarn anschließend in ihre Wohnung einlädt und anschließend verführt. Kurz vor einer vermeintlichen Sex-Szene folgt dann ein Schnitt und Aurora erklärt, wie der Hoden richtig abgetastet werden muss, um eine mögliche Krebserkrankung zu erkennen.
Hodenkrebs-Werbeclip: Shitstorm für TK und Anny Aurora
Laut der Techniker Krankenkasse sei die Zielgruppe der von Hodenkrebs Betroffenen zwischen 20 und 40 Jahren alt. „In der Gesundheitskommunikation fehlt es sehr oft an der richtigen Ansprache für Männer, um diese zum Arzt oder zur Auseinandersetzung mit heiklen Themen zu bewegen“, sagte ein Sprecher der Krankenkasse dem Nachrichtenportal „t-online“.
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Auf den Instagram-Seiten der Techniker Krankenkasse und von Anny Aurora kommt der Clip aber überhaupt nicht gut an, die Rollenverteilung in dem Video sei „sexistisch ohne Ende“, andere kritisierten Aurora dafür, in so einem Video mitzuwirken.
Sexismus-Vorwürfe: Techniker Krankenkasse veröffentlicht Statement
Mittlerweile hat die Techniker Krankenkasse auf die Vorwürfe reagiert und ein Statement veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: „Eines möchten wir vorweg gerne deutlich machen: Diversität, Gleichstellung und respektvolles Miteinander sind uns sehr wichtig. Sexismus in jeglicher Form lehnen wir ab.“
Den Verantwortlichen wäre bewusst gewesen, dass dieser ungewöhnliche Ansatz für Diskussionen sorgt. „Wir verstehen, dass das zu Irritationen führen kann, halten das Thema aber für so wichtig, dass es auch in diesem Umfeld angesprochen werden sollte“, heißt es weiter.
„Wenn auch nur ein Hodenkrebsfall durch diese Aktion rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt wird, hat sie sich gelohnt“, schreiben die Verantwortlichen.
Auch hierfür gab es Kritik: Viele Nutzerinnen und Nutzer bemängelten fehlende Einsicht seitens der Techniker Krankenkasse. Das Unternehmen hätte nicht verstanden, worum es bei den Vorwürfen ging. (shh)