Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf sieht ihren Verdacht begründet, dass in Castrop-Rauxel Vorbereitungen für einen islamistisch motivierten terroristischen Anschlag getroffen wurden.
Terrorverdacht in Castrop-RauxelStaatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Iraner
Knapp sechs Monate nach seiner Festnahme hat die Terrorabteilung der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf den iranischen Staatsbürger Jalal J. wegen mehrerer mutmaßlicher Terrordelikte bei der Staatsschutzkammer des Dortmunder Landgerichts angeklagt. Der 26-jährige Migrant steht laut Pressemitteilung im Verdacht, seit Ende Oktober 2022 Anschlagspläne in Deutschland verfolgt zu haben. Mit dem hochtoxischen Stoff Rizin und einer Cyanid-Verbindung wollte der Anhänger der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) demnach eine „möglichst große Anzahl arg- und wehrloser Menschen töten“.
Über Messengerdienste wie „Wickr" soll er sich von Instrukteuren aus dem Terrorbereich in der Herstellung der Giftstoffe unterweisen haben lassen Entsprechende Substanzen soll er sich zudem bereits verschafft haben. Vor dem Hintergrund steht auch der Vorwurf der Terrorismusfinanzierung im Raum. Jalal J. sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.
Terrorverdacht in Castrop-Rauxel: Iraner soll per Handy Pläne verfolgt haben
Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine hohe Haftstrafe, da er derzeit bereits siebeneinhalb Jahre wegen versuchten Mordes absitzen muss. Bei Freigängen hatte er seinen Bruder in Castrop-Rauxel besucht und beispielsweise über sein Handy die Terrorpläne verfolgt. Sein Verteidiger Marco Ostmeyer aus Dortmund nannte „die Beweiskette äußerst dünn. Die Vorwürfe stützen sich vor allen Dingen auf Hinweise der US-Bundespolizei FBI.“
Das Ermittlungsverfahren gegen den ‚älteren Bruder‘ wurde inzwischen mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Der 32-jährige Iraner hatte bestritten, in das Anschlagsvorhaben eingeweiht gewesen zu sein.