Videoaufnahmen zeigen das Ausmaß des Unwetters in Italien. Nahe Mailand hatte ein Tornado erhebliche Auswirkungen.
Videos zeigen Unwetter in Italien„Albtraum“ – Tornado führt zu Eis-Fluss in Vorort von Mailand
Nach den heftigen Unwettern in der Nacht auf Freitag in der Region um die italienische Großstadt Mailand wird das Ausmaß des Naturereignisses immer deutlicher. 110 Menschen wurden bei den Unwettern verletzt – Videoaufnahmen, die in sozialen Netzwerken kursieren, zeigen nun Wassermassen voller Eisschollen, die mitten durch die Mailänder Vorstadt Seregno fließen. Auch ein Tornado wurde demnach kurzzeitig beobachtet.
Unwetter in Italien nach Hitzewelle: Riesenhagel und ein Tornado nahe Mailand
Den Unwettern war eine enorme Hitzewelle in Italien vorangegangen. In der Nacht auf Freitag folgten dann Unwetter in der Region Venetien. Auch aus der Lombardei wurden Hagelschauer gemeldet. Die Hagelkörner erreichten Berichten zufolge teilweise die Größe eines Tennisballs.
„Die Gewalt der Unwetter war direkt proportional zu der extremen Hitze, die ihnen vorangegangen ist“, teilte der italienische Wetterdienst Meteo.it mit. Die Zeitung „Corriere della Sera“ nannte die Unwetter in ihrer Berichterstattung einen „Albtraum“.
Das Ausmaß der Unwetter wurde derweil bereits am Freitag deutlich. Aufnahmen von einem Tornado, der dem österreichischen TV-Sender Puls24 zufolge durch den Nordosten der italienischen Metropole gezogen war, kursierten in den sozialen Netzwerken.
Unwetter in Italien: Tornado in Mailand sorgt für Wassermassen voller Eisschollen
Nun zeigen weitere Aufnahmen, welche Auswirkungen der Wirbelsturm hatte. Zu sehen sind Wassermassen voller Eisschollen, die laut Puls24 durch die Straßen Seregnos, einer Kleinstadt nahe Mailand, geflossen sind. Andere Aufnahmen zeigen offenbar Eis auf den Straßen der Stadt, das nach dem das Wasser abgeflossen war, zurückgeblieben ist.
Italien hatte wie viele südeuropäische Länder zuletzt mit einer weltweiten Hitzewelle zu kämpfen. In Europa fielen in den letzten Wochen Temperaturrekorde. Auch China verzeichnete neue Höchstwerte. In den USA zeigte das Thermometer im für hohe Temperaturen bekannten Death Valley Nationalpark teilweise 56 Grad Celsius an.
Nasa über Hitzewelle: Juli 2023 weltweit heißester Monat seit „hunderten Jahren“
Laut der Einschätzung des Chef-Klimatologen der US-Raumfahrtbehörde Nasa wird der Juli 2023 der weltweit heißeste Monat seit „hunderten, wenn nicht tausenden Jahren“ werden. „Wir sehen beispiellose Veränderungen überall auf der Welt, die Hitzewellen, die wir in den USA, in Europa und in China sehen, sprengen Rekorde“, erklärte Gavin Schmidt am Donnerstag vor Journalisten.
Der Klimawissenschaftler geht davon aus, dass sich die Entwicklung fortsetzt, „weil wir weiterhin Treibhausgase in die Atmosphäre ausstoßen“. So könne 2024 „ein noch wärmeres Jahr“ werden, erklärte der Nasa-Forscher.
Immerhin: In Italien kann man nach den schweren Unwettern kurzzeitig durchatmen: Die Temperaturen sanken in den betroffenen Regionen am Samstag unter die 30-Grad-Marke. In den nächsten Tagen soll die Hitze jedoch zurückkommen. (das)