Wie durch ein Wunder überlebten die Autoinsassen den 75-Meter-Sturz an der US-Westküste. Wollte der Autofahrer seine Familie absichtlich töten?
„Er wollte uns absichtlich töten“Auto stürzt 75 Meter in die Tiefe – Überlebende erhebt schwere Vorwürfe
Knapp einen Monat nach dem 75 Meter tiefen Sturz eines Autos über eine Klippe an der US-Westküste wird dem Fahrer US-Medien zufolge jetzt dreifacher versuchter Mord zur Last gelegt. Das erklärte Stephen Wagstaffe, der Bezirksstaatsanwalt des kalifornischen San Mateo County, am Montag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz.
„Er wollte uns absichtlich töten“, habe die Beifahrerin und Ehefrau bereits am Unfallort gesagt, zitierte die „Los Angeles Times“ nun Staatsanwalt Wagstaffe. Mit im Wagen saßen neben dem Ehepaar auch die siebenjährige Tochter und der vierjährige Sohn - alle überlebten mit Verletzungen unterschiedlicher Schwere.
San Francisco: Auto stürzte über Klippe und 75 Meter in die Tiefe
Das Auto war bei dem Vorfall am 2. Januar auf einem besonders gefährlichen Abschnitt der Küstenautobahn Highway 1 knapp 30 Kilometer südlich von San Francisco über die Klippe gestürzt. Behörden bezeichneten es damals als „Wunder“, dass die Familie überlebt habe. Die bis zu 90 Meter tiefe Stelle ist als „Devil“s Slide“ (Teufels-Rutsche) bekannt.
Doch schon seinerzeit hatte die Polizei den Verdacht, dass der Familienvater den Wagen mutmaßlich mit Absicht von der Straße gelenkt habe. Gegen den Mann wurde damals Haftbefehl wegen versuchten Mordes und Kindesgefährdung erlassen. Ermittler hätten seitdem nicht mehr mit seiner Frau gesprochen, aber es gebe auch ohne ihre Aussage genügend Beweise für eine Anklage, so Wagstaffe weiter. So zeigten Videoaufnahmen in einem Tunnel kurz vor der Unfallstelle, dass der Fahrer „eine scharfe Rechtskurve über die Klippe“ gemacht habe.
Zudem hätten zwei Zeugen in Autos hinter dem Wagen gesagt, sie hätten nicht gesehen, dass der Fahrer vor der Klippe zu bremsen versucht habe. Unklar blieb weiter, was sein Motiv sein könnte. Der Mann ist Medien zufolge Radiologe in einem Krankenhaus. „Er brachte nicht nur seine Frau und zwei Kinder in Gefahr, sondern auch sein eigenes Leben“, zitierte die „Los Angeles Times“ Wagstaffe. (dpa)