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Beinah-KatastropheBoeing 767 fliegt nur wenige Meter über startender 737 hinweg

Lesezeit 3 Minuten
Eine Boeing 737 MAX 8 der Southwest Airlines im Landeanflug (Symbolbild).

Eine Boeing 737 MAX 8 der Southwest Airlines im Landeanflug (Symbolbild). Eine Southwest-Maschine war am Sonntag in einen Zwischenfall am Flughafen in Austin verwickelt.

Am Flughafen von Austin hat sich fast eine Katastrophe ereignet. Der Vorfall wird nun untersucht.

Am Austin-Bergstrom International Airport wäre es am Sonntag fast zu einer folgenschweren Kollision zwischen zwei Flugzeugen gekommen. Ein Cargo-Flugzeug, das sich im Landeanflug befand, und ein Passagierflugzeug, das gerade startete, trennten am Ende nur gut rund 300 Meter voneinander.

Wie viel Glück sie hatten, ist den Passagieren einer Boeing 737 von Southwest in Austin wohl erst im Nachhinein klar geworden. Für sie muss sich zunächst alles ganz normal angefühlt haben. Ihr Flieger begab sich auf die Startbahn, nahm Fahrt auf und hob ab. Als das Flugzeug den Boden gerade verlassen hat, wäre es dann beinahe zur Katastrophe gekommen.

Flughafen Austin in USA: Boeing 767 startet durch und fliegt knapp über Boeing 737 hinweg

Denn während die 737 startete, befand sich eine Boeing 767 F von Fedex gerade im Landeanflug. Erst in letzter Sekunde realisierte der Pilot der 767 F, dass seine Landebahn blockiert war und startete durch. Eine Animation zeigt, wie knapp die beiden Flugzeuge einer Kollision entgingen.

„Kurz vor der Landung des Fedex-Flugzeugs erteilte ein Fluglotse Southwest Airlines Flug 708 eine Startfreigabe von der gleichen Piste“, beschreibt die US-Luftfahrtaufsicht FAA, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte.

Dichter Nebel am Flughafen Austin – Fluglotse schätzt Situation wohl falsch ein

Laut dem Branchenportal „Aerotelegraph“ habe die Fedex 1432 aus Memphis kommend gegen 6:40 Uhr (Ortszeit) im Endanflug, als der Tower dem Frachter die Landeerlaubnis erteilte und ihm die Piste 18L zuwies. Der Pilot, der darauf hingewiesen wurde, dass vor ihnen eine Boeing 737 starten würde, kann das Unheil aufgrund dichten Nebels nicht kommen sehen.

Das Passagierflugzeug von Southwest mit der Flugnummer WN708 ist zu diesem Zeitpunkt bereit für den Start in den mexikanischen Urlaubsort Cancun. Es erhält nur wenige Minuten, nachdem die Boeing 767 F die Erlaubnis zur Landung erhalten hatte, auf der gleichen Piste die Erlaubnis zu starten.

Katastrophe knapp verhindert: „Southwest, Abbruch! Fedex startet durch“

Auch die Cockpitcrew des Southwest-Fliegers sei darauf hingewiesen worden, dass hinter ihnen ein anderes Flugzeug zur Landung ansetzte, berichtet „Aerotelegraph“. Dann wird es plötzlich hektisch, der Pilot des Frachtflugzeugs erkennt die missliche Lage, auch das der Tower ahnt offenbar, dass sich hier eine mögliche Katastrophe anbahnt.

Die 737 soll am Boden bleiben: „Southwest, Abbruch! Fedex startet durch“, ist im Funk zu hören. Ob der Tower oder das Fedex-Cockpit diesen Funkspruch abgesetzt hat, ist laut „aero.de“ nicht sicher. Für die 737 kommt die Meldung jedoch zu spät, sie befindet sich mitten im Startlauf und hebt kurz darauf ab.

Boeing 767 F startet durch und fliegt über Passagierflugzeug hinweg

Der Pilot der Boeing 767 F hat sich gerade einmal 45 Meter über dem Boden indes allerdings schon zum Durchstarten entschieden und überfliegt die Piste, auf der nur wenige Meter unter ihr gerade das Passagierflugzeug abhebt. Während es anschließend links abdreht, schlägt der Southwest-Jet nach ein.

Die US-amerikanische Verkehrsbehörde NTSB (National Transportation Safety Board) hat bereits Untersuchungen eingeleitet. „Das NTSB untersucht am Samstag ein Ereignis am Austin-Bergstrom International Airport, eine mögliche Kollision auf der Landebahn und einen Überflug mit Flugzeugen von Southwest Airlines und Fedex“, zitiert das auf Zwischenfälle im Luftraum spezialisierte Portal „Aviation Herald“ schreibt.

„Der Pilot des Fedex-Flugzeugs brach die Landung ab und leitete einen Steigflug ein“, teilte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA in einer Erklärung mit. Sie kündigte ebenfalls an, sich den Vorfall genauer anschauen zu wollen. (pst)