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DNA-Test führt zum ZielFamilie findet Vermissten nach mehr als 70 Jahren wieder

Lesezeit 2 Minuten
DNA-Proben in einem Labor. Ein Online-DNA-Test lieferte bei einem Vermisstenfall in den USA entscheidende Hinweise. (Symbolbild)

DNA-Proben in einem Labor. Ein Online-DNA-Test lieferte bei einem Vermisstenfall in den USA entscheidende Hinweise. (Symbolbild)

Ein Junge verschwindet 1951 aus einem Park und gilt seitdem als vermisst. Seine Familie sucht weiter – und hat schließlich Erfolg.

Im Februar 1951 verschwindet der sechsjährige Luis Armando Albino aus einem Park in West Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien, nachdem er von einer Frau angesprochen wird, die ihm Süßigkeiten kaufen will. Laut seinem Bruder Roger nimmt die „Frau mit Kopftuch“ den Jungen mit sich. Dann findet sich für mehr als 70 Jahre keine Spur mehr von Albino. Bis jetzt.

Mehr als sieben Jahrzehnte nach seinem Verschwinden konnte der Vermisste dank eines Online-Abstammungstests, alter Fotos und Zeitungsausschnitten gefunden werden, wie mehrere US-Medien berichten.

Nichte von 1951 entführtem Jungen liefert entscheidende Hinweise

Albinos Nichte habe ihren an der Ostküste lebenden Onkel ausfindig gemacht, berichtete die „Bay Area News“. Der ist demnach inzwischen Vater und Großvater, pensionierter Feuerwehrmann und Veteran des Marinekorps, berichtete die 63-jährige Alida Alequin.

Nach seiner Entführung aus dem Park in West Oakland habe die beschriebene Frau das Kind an die Ostküste gebracht. Dort landete Luis Armando Albino schließlich bei einem Ehepaar, das ihn aufzog, als wäre es der eigene Sohn, berichtete die Nachrichtengruppe weiter.

Familie hörte nie auf zu suchen

Seine eigentliche Familie habe derweil nie aufgehört, nach dem vermissten Kind zu suchen. Seine Mutter, die 2005 gestorben ist, habe die Hoffnung, ihren Sohn wiederzufinden, nie aufgegeben, berichtete die Nichte.

Laut der Polizei in Oakland spielten die Bemühungen von Alida Alequin „eine wesentliche Rolle bei der Suche nach ihrem Onkel“. Ein Online-DNA-Test hatte ihr 2020 den ersten Hinweis darauf geliefert, dass ihr Onkel noch am Leben sein könnte.

Ein Online-DNA-Test gibt den entscheidenden Hinweis

Sie habe den Test eigentlich „nur zum Spaß“ gemacht, erklärte Alequin. Dann habe dieser jedoch eine 22-prozentige Übereinstimmung mit einem Mann ergeben, der sich später als ihr Onkel herausstellen sollte. Anfang 2024 intensivierte die Nichte zusammen mit ihren Töchtern erneut die Suche – diesmal mit durchschlagendem Erfolg.

Nachdem sie in der öffentlichen Bibliothek von Oakland auf Mikrofilmen alter Zeitungsartikel ein Bild von Luis Armando Albino gefunden hatte, wandte sie sich umgehend an die Polizei. Die Beamten waren von den Hinweisen überzeugt – und eröffneten einen neuen Vermisstenfall.

Albino wurde schließlich an der Ostküste ausfindig gemacht und erklärte sich bereit zu einer DNA-Probe. Am 20. Juni habe die Polizei der Familie dann schließlich mitgeteilt, dass es sich tatsächlich um den mehr als 70 Jahre vermissten Luis Armando Albino gehandelt hat. „Ich war überglücklich“, erinnerte sich Alequin an den Moment, mit dem der Jahrzehnte andauernde Vermisstenfall ein Ende fand. (das)