Viele dürften sich am Mittwochabend beim Blick in den Himmel gewundert haben. Auch aus Köln war das Phänomen gut zu sehen.
Was leuchtet da?Planeten-Rennen sorgt für Phänomen am Abendhimmel
Die kalten und vor allem klaren Nächte Ende Februar und in den ersten März-Tagen lassen ein Himmelphänomen besonders ins Auge stechen. Auch aus Köln und der Region waren die beiden Lichter beim Blick Richtung Südwesten nicht zu übersehen - und viele dürften sich gestern Abend gewundert haben. Der Grund für das Phänomen am Abendhimmel: Die beiden Planeten Jupiter und Venus leuchten hell und stehen vor allem ungewöhnlich dicht beieinander.
In den sozialen Netzen werden zahlreiche Fotos der leuchtenden Punkte geteilt, und auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) twitterte mehrere Bilder.
Die Bilder entstanden mit Hilfe von großen Teleobjektiven, mit normalen Kameras oder Smartphones sind Aufnahmen dieser Art nur schwer möglich. Aber mit bloßem Auge ist das Leuchten am Himmel gut zu erkennen.
Venus und Jupiter verändern im Verlauf ihre Positionen am Himmel und liefern sich damit ein regelrechtes Planetenrennen. Am Mittwoch- und Donnerstagabend stehen sie am dichtesten zusammen. Bereits am Donnerstag überholt Venus nördlich den Riesenplaneten Jupiter.
Die Venus ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel, gefolgt von Jupiter. Venus erscheint so deutlich, weil sie der Erde vergleichsweise nah ist. Momentan strahlen die beiden Planeten quasi um die Wette. Am 1./2. März hat Venus den riesigen Gas-Planeten Jupiter überholt. Ab dann steht Venus oben, Jupiter ist unten.
Venus wird zum „Abendstern“
Die Venus ist in den kommenden Monaten als „Abendstern“ am Himmel zu sehen und steigert sich immer weiter bis zu ihrer größten Helligkeit am 7. Juli. Während Venus immer länger am Abendhimmel zu sehen ist, verkürzt Jupiter seine Sichtbarkeitszeit. Zum Monatsende wechselt er auf den Taghimmel und wird unbeobachtbar. Ende Mai taucht Jupiter dann am Morgen tief am Osthimmel wieder auf.
Neben Venus und Jupiter ist Anfang März auch der Mars zu erkennen – etwas dunkler, aber immer noch gut sichtbar. Ihn kann man zurzeit hoch im Süden rötlich leuchten sehen, wenn Venus und Jupiter untergegangen sind – und wie derzeit aufgrund der Wetterbedingungen keine Wolken die Sicht versperren.
Im September 2022 war ein seltenes Phänomen zu sehen, an dem ebenfalls der Jupiter beteiligt war. Er kam der Erde am 26.9.2022 so nah wie seit 59 Jahren nicht mehr und erschien daher ungewöhnlich stark leuchtend.
Der Jupiter ist mit einem Durchmesser von 143.000 Kilometern der größte Planet in unserem Sonnensystem. Er hat – wie auch Saturn, Uranus und Neptun – keine feste Oberfläche, sondern ist ein Gasplanet. Die Venus ist dagegen der drittkleinste Planet des Sonnensystems, sie ist ein Gesteinsplanet. (cme, mit dpa)