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Kollision in der NordseeTanker hatte 220.000 Barrel Kerosin geladen – Tod eines Besatzungsmitglieds

Lesezeit 2 Minuten
Die "Stena Immaculate" hatte nach Angaben des Betreiberunternehmens 220.000 Barrel Flugzeugtreibstoff geladen. (Archivfoto)

Die „Stena Immaculate“ hatte nach Angaben des Betreiberunternehmens 220.000 Barrel Flugzeugtreibstoff geladen. (Archivfoto)

Einen Tag nach dem Zusammenstoß zweier Schiffe vor der englischen Nordseeküste wüten weiterhin Feuer. Ein vermisster Seemann gilt als tot.

Der bei einem Zusammenstoß vor der britischen Küste beschädigte Tanker „Stena Immaculate“ hatte 220.000 Barrel (knapp 35 Millionen Liter) Flugzeugtreibstoff geladen. Das geht aus einer Mitteilung des Betreibers Crowley, einem US-Schifffahrts- und Logistikunternehmen hervor. Wie die britische Regierung mitteilte, gilt ein vermisster Seemann mittlerweile als tot.

Der unter US-Flagge fahrende Tanker war nach Angaben von Crowley am Montagmorgen von dem portugiesischen Containerschiff „Solong“ gerammt worden, als er vor der Mündung des Flusses Humber vor Anker lag. Warum es zu dem Unglück kam, war zunächst unklar. Die Untersuchungen dazu liegen federführend bei den Flaggenstaaten.

Küstenwache stellt Suche nach Vermisstem ein

Die Küstenwache leitete nach dem Unglück einen Großeinsatz ein. Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder wurden an Land gebracht. Während die gesamte „Stena Immaculate“-Besatzung gerettet wurde, wurde von der „Solong“-Crew ein Besatzungsmitglied vermisst. Die Suche nach dem Mann wurde nach Angaben der Küstenwache am Montagabend eingestellt.

„Unsere Arbeitshypothese ist, dass der Seemann traurigerweise gestorben ist“, sagte Verkehrsstaatssekretär Mike Kane am Dienstag vor dem Parlament in London. Die Angehörigen des Mannes seien informiert worden.

Klaffendes Loch auf der Backbord-Seite

Beide Schiffe waren bei dem Zusammenstoß in Brand geraten. Es soll mehrere Explosionen gegeben haben. Der britische Staatssekretär für Wohnungswesen, Matthew Pennycock sagte dem Sender „Times Radio“ am Morgen, das Feuer wüte weiterhin.

Ein riesiges Loch klafft in der Stena Immaculate.

Ein riesiges Loch klafft in der Stena Immaculate.

Auf Luftaufnahmen der BBC war ein klaffendes Loch auf der Backbord-Seite des Schiffes zu sehen. Flammen waren keine mehr zu erkennen. Gas und Flüssigkeiten schienen aber an verschiedenen Stellen auszutreten, wie auf Videoaufnahmen zu erkennen war.

Wie viel Treibstoff im Wasser ist, ist unklar

Die Ladung sei auf 16 voneinander getrennte Tanks verteilt gewesen, hieß es weiter. Mindestens einer dieser Tanks sei bei dem Aufprall beschädigt worden. Wie viel von dem Treibstoff ins Wasser gelangt sein könnte, war zunächst unklar.

Über den Zustand der „Solong“ war zunächst nichts Näheres bekannt. Der Frachter soll mehrere Behälter mit Natriumcyanid geladen haben. Ob davon etwas ins Wasser gelangte, ist unklar. Natriumcyanid ist eine giftige Substanz, die das Ökosystem belasten kann. Britische Behörden seien dabei, die Auswirkungen auf die Umwelt zu erfassen, sagte Pennycock. (dpa/afp)