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Lava fließt nach GrindavikErneuter Vulkanausbruch in Island – Was Reisende jetzt wissen müssen

Lesezeit 2 Minuten
Vulkan-Rauch verdunkel den Himmel nahe Grindavik in Island am 14. Januar.

Vulkan-Rauch verdunkel den Himmel nahe Grindavik in Island am 14. Januar.

Seit Sonntag ist der Vulkan in Island erneut ausgebrochen und fließt in die Stadt Grindavik. Die weiteren Entwicklungen sind unvorhersehbar.

In Island hat der zweite Vulkanausbruch innerhalb weniger Wochen begonnen. Seit Sonntagmorgen acht Uhr strömt Lava aus einem rund ein Kilometer langen Spalt in der Nähe von Grindavik. Um 12 Uhr hat sich ein weiterer Spalt in unmittelbarer Nähe des Orts geöffnet. Seitdem fließt Lava Richtung Grindavik, ein erstes Haus fiel der Lava gegen 14 Uhr zum Opfer. Dem Ausbruch vorangegangen war eine intensive Erdbebenserie in der Nacht mit weiteren Erschütterungen. Die Anwohner wurden gegen 3 Uhr nachts erneut evakuiert. Was Reisende jetzt wissen müssen.

Droht in Island unmittelbare Gefahr für Menschen?

Definitiv. Víðir Reynisson, der Polizeichef Südislands, warnte am Sonntag im isländischen Staatsrundfunk RÙV erneut ausdrücklich alle Isländer und Touristen davor, in die Nähe des vulkanischen Gebiets zu fahren, etwa, um den Ausbruch zu fotografieren. Er verwies auf die Unvorhersehbarkeit, dass sich weitere Erdspalten in dem Gebiet auftun könnten.

„Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Leute nicht kommen sollen. Wir hoffen, dass das respektiert wird. Das Gebiet in der Nähe des Ausbruchs ist offensichtlich sehr gefährlich.“ Es sei der ernsteste Vulkanausbruch seit dem Ausbruch auf den Westmännerinseln im Jahr 1973, sagte Reynisson der isländischen Zeitung Morgunbladid.

Damals wurde ein großer Teil der Stadt auf Heimaey unter Lava begraben „Grindavik ist derzeit ein sehr gefährlicher Ort. Wir lassen dort alle Arbeiten ruhen, kein Mensch befindet sich mehr dort“, so Reynisson weiter.

Bleibt der Internationale Flughafen Keflavik geöffnet?

Der in der Nähe des Vulkanausbruchs gelegene internationale Flughafen Keflavik ist auch diesmal nicht bedroht, da keine Asche in die Luft geschleudert wird. Laut Flughafen können die Flüge regulär stattfinden. Da es nicht ausgeschlossen ist, dass sich die Lage noch ändern kann, sollen sich Reisende vor ihrem Flug auf der Website des Flughafens informieren.

Was ist mit der Blauen Lagune, die sich Nähe des Vulkanausbruchs befindet?

Die Blaue Lagune, die erst am 6. Januar nach wochenlanger Schließung wieder öffnete, ist wegen des erneuten Ausbruchs am Sonntag erneut geschlossen worden. Im Dezember wurde ein Schutzwall errichtet, um eine der beliebtesten Touristen-Attraktionen Island zu schützen. Stand Sonntag (14. Januar) ist die Blaue Lagune nicht gefährdet.

Wie entwickelt sich die Lage?

Derzeit völlig unvorhersehbar. Weitere Erdspalten mit Lava könnten sich in der Gegend auftun, der ganze Ort Grindavik könnte der Lava zum Opfer fallen. Die Lage ist also deutlich dramatischer als bei dem ersten Ausbruch im Dezember.

Außerdem könnte Island im Süden der Insel bald ein weiterer Vulkanausbruch drohen. Geologen und Vulkanologen haben nach einem ungewöhnlich starken Erdbeben in der Nähe des Vulkans Grímsvötn Anzeichen dafür entdeckt. (sbs)