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Bestseller-Autor Volker Kutscher„Es werden noch einige dran glauben müssen“

Lesezeit 2 Minuten
Bestseller-Autor Volker Kutscher steht vor dem Neven DuMont-Haus. Er trägt einen schwarzen Mantel und einen schwarzen Schal.

Bestseller-Autor Volker Kutscher ist zu Gast im Podcast „Talk mit K“

Bestseller-Autor Volker Kutscher spricht im Podcast „Talk mit K“ über seine Gereon-Rath-Reihe, die Lehren, die wir aus der Geschichte ziehen müssen und die Serien-Adaption „Babylon Berlin“.

Volker Kutscher war Tageszeitungsredakteur, doch er kündigte, weil er eine Krimi-Reihe über das Berlin der 1920er und 1930er Jahre schreiben wollte. Die Romane über Gereon Rath wurden ein großer Erfolg.

Gerade ist Band Neun, „Transatlantik“, erschienen, der im Jahr 1937 spielt. Im Podcast „Talk mit K“ spricht Kutscher darüber, warum er der Reihe mit Charly eine neue Hauptfigur gegeben hat und man als Autor auch seine Lieblinge manchmal leiden lassen muss.

Der Schriftsteller und Historiker erklärt, warum nach Teil zehn der Reihe definitiv Schluss sein wird und er nicht über die Zeit des Zweiten Weltkriegs schreiben will: „Ich will erzählen, wie es dazu kommen konnte. Ich will nicht die Katastrophen selbst erzählen.“ Wie es mit seinen Figuren endet, wisse er noch nicht. Aber eines stehe fest: „Es werden noch einige dran glauben müssen“

Kutscher sorgt sich um unsere Demokratie

Für ihn sind die Entwicklungen der 1920er und 1930er Jahre eine wichtige Erinnerung an die Zerbrechlichkeit der Demokratie: „Dass das Ganze in Gefahr ist, hätte ich mir nicht träumen lassen, aber in solchen Zeiten leben wir heute. Durch ihre Geschichtsvergessenheit merken viele Menschen gar nicht, dass sie antidemokratisch unterwegs sind.“ Unsere Demokratie werde von innen wie außen bedroht. „Das sollte man wahrnehmen. Wir müssen erstmal erkennen, was wir daran haben - bei allen Mängeln. Wir müssen kämpferischer und wacher sein und aufpassen, dass uns das nicht vor die Hunde geht.“

Im politischen Diskurs sorgt ihn, dass sich Tabugrenzen verschoben haben. Es sei wieder Nazi-Rhetorik zu hören. „Mit Worten fängt es an. Worte bestimmen das Denken, das Denken bestimmt das Handeln. Da sollte man von vornherein gegenhalten. Auch im Alltag ist da Zivilcourage gefordert.“

Außerdem verrät er, warum ihn manche Änderungen in der Serienadaption „Babylon Berlin“ ärgern und was er über die Kontroversen um den Gereon-Rath-Darsteller Volker Bruch denkt.