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Kölner Band The Screenshots„Es ist auf jeden Fall Zeit für ein autofreies Ehrenfeld“

Lesezeit 3 Minuten
Susi Bumms, Dax Werner (r.) und Kurt Prödel sind The Screenshots aus Köln.

Susi Bumms, Dax Werner (r.) und Kurt Prödel sind The Screenshots aus Köln.

Susi Bumms, Dax Werner und Kurt Prödel haben mit „Wunderwerk Mensch“ ihr zweites Album zwischen Pop und Punkrock veröffentlicht. Im Podcast „Talk mit K“ sprechen sie darüber.

Früher lernten sich Bands bei Konzerten, in der Bar oder in Proberäumen kennenlernen. Die Mitglieder des Kölner Trios „The Screenshots“ lernten sich 2018 im Internet kennen und über witzig-satirische Beiträge bei Twitter schätzen, bevor sie ihre Freundschaft dann im Proberaum fortsetzten. Jetzt haben Susi Bumms, Dax Werner und Kurt Prödel mit „Wunderwerk Mensch“ gerade ihr zweites Album zwischen Pop und Punkrock veröffentlicht. Und diesmal ist deutlich mehr Lametta: Denn das Debütalbum fiel bittererweise mitten in die Pandemie, die geplante Tour dazu im Oktober 2020 musste zweimal verschoben und dann final abgesagt werden. „Das war ein kompletter Super-Mega-Flop. Die Albumveröffentlichung hat trotz Pandemie gut funktioniert, aber dass man die Platte auch mal im echten Leben feiern kann, das wurde uns durch das Corona-Virus komplett genommen“, sagt Schlagzeuger Kurt Prödel im Podcast Talk mit K, wo die Indie-Band über ihre neue Platte spricht.

Jetzt also Vollgas mit „Wunderwerk Mensch“. Musikalisch wie textlich ist das Album extrem abwechslungsreich geraten: Die neue schöne Single „Wie es vorher war“ schwelgt poppig vor sich hin, „Rockstar wie Chad Kroeger“, die Hommage an den polarisierenden Nickelback-Sänger ist so tanzbar, wie sie klingt. Und mit „Die Liebe weiß nit, wo se hinfährt“ hat es auch die erste kölsche Ballade der Screenshots aufs Album geschafft. „Wir finden so manche kölsche Band und so manches kölsche Lied schon ganz geil. Und dann haben wir diesen Song auf Kölsch ausprobiert im Proberaum und er klang sofort fantastisch. Da wussten wir: Wir müssen unser erstes kölsches Lied aufnehmen“, sagt Kurt Prödel.

So wie AnnenMayKantereit aus Versehen mit „Tommi“ einen Karnevals-Hit landen? Für die Screenshots ein schönes Szenario. „Vielleicht müssen wir dafür noch etwas Schnelleres schreiben, das besser für den Karneval geeignet ist. Wenn wir es schaffen würden, dass einer unserer Songs in der Session viel gehört wird, wäre das ein absoluter Traum“, sagt Sänger und Gitarrist Dax Werner. Bassistin und Sängerin Susi Bumms schwärmt von der Kölner Musikszene, der kölschen wie der nicht-kölschen: „Wir müssen nur aus unserem Proberaum rausgehen, hinter jeder Tür ist eine gute Band. Darum ist es auch so wichtig, dass es in Köln weiterhin viele Proberäume gibt, damit man möglichst viele Bands hat, egal, ob sie kölsch singen oder nicht.“

Wo sie in Köln noch Luft nach oben sieht? „Es gibt ein paar neue Fahrradstraßen, die sind schon mal sehr, sehr gut. Die enden aber auch manchmal abrupt und überraschend. Das kann man noch nachlegen, würde ich sagen“, so Bumms, Dax Werner ergänzt: „Es ist auf jeden Fall Zeit für ein autofreies Ehrenfeld.“ Am Freitag, 27. Oktober, stellt das Trio im Luxor sein neues Album vor. Derzeit ist die Band auf kleiner Deutschlandtournee. Der Kölner Stadt-Anzeiger verlost 5x 2 Tickets und zwei Caps der Band.