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The ScreenshotsKölner Indieband singt jetzt op Kölsch und macht Liebeserklärung an die Stadt

Lesezeit 3 Minuten
The Screenshots am Kölner Dom auf dem Roncalliplatz.
Die Band besteht aus: Dax Werner (l., Gesang, E-Gitarre), Susi Bumms (E-Bass) und Kurt Prödel (Schlagzeug).

Dax Werner (l., Gesang, E-Gitarre), Susi Bumms (E-Bass) und Kurt Prödel (Schlagzeug) sind die „Screenshots“.

The Screenshots mag zwar aus drei Twitter- und Satire-Profis bestehen – nun haben sie aber einen ganz unironischen Liebessong über Köln geschrieben.

The Screenshots ist eine Kölner Indieband, die aus den drei Twitter-Persönlichkeiten Susi Bumms, Dax Werner und Kurt Prödel besteht. Ihre bürgerlichen Namen halten sie lieber geheim, zu einer Sache bekennen sich die drei aber ganz klar: ihre Heimatstadt Köln. 2020 „outete“ sich die Band im „Kölner Stadt-Anzeiger“ als Kölner Band, nachdem sie fälschlicherweise der falschen Stadt mit K – Krefeld – zugeordnet worden war. 2023 übertragen die drei ihre Köln-Verbundenheit gar in einen Song – der nicht nur eine Liebeserklärung an die Stadt ist, sondern sogar „op Kölsch“ gesungen wird.

„Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ – Kölscher Song von den Screenshots

„Die letzten zwei Jahre waren für eine Indieband unserer Größe sehr herausfordernd“, erklärt Schlagzeuger Kurt Prödel. „Wir haben dann aber gemerkt, dass es eine Konstante bei uns gibt: Dass wir uns immer noch in Köln treffen, in unserem Proberaum in Mülheim.“ Der Song „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“, der am Freitag erscheint, sei deshalb eine ernstgemeinte Huldigung der Stadt. „Auch wenn man uns als Internetband, die nun auf Kölsch singt, natürlich direkt unterstellt, dass es nicht ernst gemeint ist. Aber wir mögen diesen Song von Herzen.“

Das Singen im kölschen Dialekt sei daher naheliegend gewesen. „Ich hatte schon immer eine Faszination für die kölsche Sprache – auch wenn ich sie nicht richtig kann“, erklärt Sänger Dax Werner. „Wir haben uns deshalb extra eine externe Beratung herangeholt, den Text übersetzen lassen und die Aussprache geprobt.“ Das Singen gehe nun leicht von der Hand – für die Band ein weiterer Beweis, dass die Entscheidung fürs Kölsch richtig war. „Es heißt ja auch oft, Deutsch sei eine so schwer zu singende Sprache. Das Kölsch ist dafür ein bisschen wie ein Plug-In, das man sich kaufen kann, mit dem alles geiler klingt“, so Prödel.

Die Kölner Lieblingsband der Screenshots: Niedeckens BAP

Herausgekommen ist mit „Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ eine gelungene Ballade, in der die Band auf der Suche nach der Liebe über westdeutsche Autobahnen brettert, mit leeren Dosen im Fußraum und gebrannten CDs. Zum Abschluss blickt die Liebe dann von einem Parkplatz irgendwo im Nichts lange auf den Kölner Dom.

Eine Kölner Lieblingsband haben Screenshots im Übrigen auch: „BAP, ganz klar. Das lief bei uns auch oft im Tourbus“, erklärt Bassistin Susi Bumms. Die Screenshots spielten im vergangenen Jahr unter anderem als Support für die Sportfreunde Stiller und Madsen. Wolfgang Niedecken begegneten sie aber beim Konzert von Thees Uhlmann in Köln, die gemeinsam ein paar Songs performten. „Auf einmal stand er beim Kölsch trinken neben uns. Das war Wahnsinn. 'Verdamp lang her' ist für mich einer der geilsten deutschen Songs überhaupt“, sagt Prödel.

Dass ihr Song demnächst wie „Verdamp lang her“ oder „Tommi“ von Annenmaykantereit in Kölner Kneipen mitgesungen wird „ist natürlich nicht unser Anspruch, aber schön wäre es!“, meint Susi Bumms. „Wir sind für jede Karnevalsfeier buchbar!“, ergänzt Prödel.

„Die Liebe weiß nit wo se hinfährt“ erscheint am Freitag, den 10. Februar.