Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin kritisiert den Führungsstil von Bundeskanzler Olaf Scholz
Julian Nida-Rümelin im Interview„Die AfD gibt eindeutig rechtsradikale Neonazisprüche reihenweise von sich“
Der ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin kritisiert den Führungsstil von Bundeskanzler Olaf Scholz. „Was er bislang nicht praktiziert, ist deutliche Kommunikation, die Orientierung bietet. Das muss sich ändern“, sagt Nida-Rümelin im Podcast „Die Wochentester“ (Kölner Stadt-Anzeiger/RedaktionsNetzwerk Deutschland) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.
Mit dem Philosophen und ehemaligen Kulturstaatsminster diskutieren die beiden Wochentester-Buch über sein neues Buch „Cancel Culture“ und die Ursachen für das Erstarken der AfD.
Nida-Rümelin ist überzeugt, dass sowohl die „Kakophonie“ in der Regierung als auch interne Machtkämpfe bei der Opposition rechte Populisten stärken. „Es gibt dauernd Konflikte innerhalb der Regierung. Und so berechtigt die zum Teil sind, entsteht dadurch eine Unsicherheit in der Bevölkerung.“ Und wenn die Oppositionspartei CDU auch nicht den „überzeugendsten Eindruck“ mache und interne Machtkämpfe ausfechte wie derzeit deutlich zu erkennen, stärke das Populisten von rechts.
„Die Tatsache, dass die demokratischen Parteien an Vertrauen verlieren, führt zu einer gefährlichen Verschiebung“, sagt Nida-Rümelin. „Diese Verschiebung hängt auch damit zusammen, dass viele Bürgerinnen und Bürger gar nicht wissen, was sie mit dieser AfD hätten, wenn diese wirklich noch weiter an Macht gewinnt. Das ist eine Partei, die in Teilen eindeutig rechtsradikale Neonazisprüche reihenweise von sich gibt.“
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