AfD-BundesparteitagWeidel will sich nicht als Spitzenkandidatin bewerben
Dresden – Vor dem AfD-Bundesparteitag hat sich Fraktionschefin Alice Weidel erst einmal aus dem Rennen um die Spitzenkandidatur verabschiedet. Sie begründete dies am Samstag mit dem Gezerre um das noch ungeklärte Verfahren zur Nominierung von einem oder zwei Spitzenkandidaten.
„Zum einen ist der Bundesparteitag als höchstes Beschlussgremium gefragt, über die Kandidatur zu entscheiden, zum anderen wurde im Vorfeld durch die Mehrheit des Bundesvorstandes eine Mitgliederbefragung initiiert, deren Ergebnis nicht ignoriert werden kann“, erklärte die Vorsitzende der Bundestagsfraktion. „Dieser widrige Umstand hat mich zum Entschluss gebracht, auf diesem Parteitag nicht für die Spitzenkandidatur zur Verfügung zu stehen“, fügte Weidel hinzu. Ob sie, falls die Frage nicht auf dem Parteitag, sondern später per Mitgliederentscheid geklärt werden sollte, antreten würde, ließ sie offen.
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Bei einer Mitgliederbefragung hatte sich die Mehrheit der teilnehmenden AfD-Mitglieder dafür ausgesprochen, die Frage der Spitzenkandidatur nicht vom Bundesparteitag klären zu lassen, sondern später von den Mitgliedern. Die Bundesvorstandsmitglieder, die für dieses Verfahren geworben hatten, begründeten dies damit, dass noch nicht alle Landesverbände ihre Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt haben.
Auch in Baden-Württemberg, wo Weidel Landeschefin ist, steht die Aufstellung der Landesliste noch aus. 2017 war die AfD mit zwei Spitzenkandidaten angetreten: Alice Weidel und Alexander Gauland. Diesmal kann sich vor allem der Parteivorsitzende Tino Chrupalla gute Chancen ausrechnen. Neben Weidel war zuletzt unter anderem Joana Cotar als mögliche Spitzenkandidatin genannt worden. Die in der Öffentlichkeit relativ unbekannte Bundestagsabgeordnete steht in Hessen auf Platz zwei der Landesliste. (dpa)