Das Video des Formats „Die da oben“ zeigt die Logos von CDU und CSU neben denen von AfD und NPD. Aus der Union gibt es harsche Kritik.
Youtube-Video in der KritikCDU-Politiker empören sich über „Entgleisungen“ in „funk“-Format
Mehrere CDU-Politiker haben ein Video des Formats „Die da oben“ vom öffentlich-rechtlichen Jugendsender „funk“ scharf kritisiert. In einem Youtube-Video, das rechte Politik in den Fokus stellt, wird der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz unter anderem in einem Satz mit den AfD-Politikern Alice Weidel und Björn Höcke genannt. Auf Twitter sprechen CDU-Abgeordnete von „Entgleisungen“ und „Verunglimpfung“.
„Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts“, heißt es in einer Instagram-Story des Kanals, der zum Video „Was ist rechts?“ verlinkt. Das Video befasst sich mit rechter Politik. Die Kritik: Die CDU und CSU werden dort auf eine Stufe mit der AfD und der NPD gestellt, die Logos der Parteien sind im Vorschaubild nebeneinander abgebildet.
„Die da oben“: CDU-Politiker beschweren sich über „Entgleisungen“ in Youtube-Video
„Ich halte den ÖRR wirklich für sinnvoll, aber für solche Entgleisungen habe ich null Verständnis. Und ja, ich habe das ganze Video geschaut. Es enthält nicht nur div. Fehler und Pauschalisierungen, sondern befasst sich mit der Thematik auch noch völlig einseitig“, twitterte der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer aus Essen.
Sein Kollege Christoph de Vries, bekannt für sehr konservative Positionen innerhalb der CDU, wurde noch deutlicher: „Die seriöse, ausgewogene Berichterstattung bei Funk ist phänomemal. Wie kann es bitte zu solchen üblen Grenzüberschreitungen und Vergunglimpfungen [...] kommen und wo ist bitte die senderinterne Kontrolle?“, fragt der CDU-Politiker. Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, kommentierte spöttisch in Anlehnung an den Namen des Formats: „die.da.oben.ganz.weit.unten“.
Nach CDU-Kritik: „funk“ löscht Instagram-Beitrag zu Youtube-Video
Das Format „Die da oben“ erklärt in der Regel politische Zusammenhänge und auch aktuelle politische Entwicklungen. Es gehört zum Netzwerk von „funk“. Der Jugendsender wird von ZDF und ARD gemeinsam gefördert. In dem Video wird versucht zu erklären „worauf es bei rechter Politik im Kern ankommt“.
Die Story auf Instagram wurde von „Die da oben“ nach der Kritik mittlerweile wieder gelöscht. „Wir haben die Story neu hochgeladen, weil wir uns vorher missverständlich ausgedrückt haben. Das wollten wir nicht und bitten um Entschuldigung“, heißt es in der Erklärung. Man wolle mit dem Video das breite rechte politische Spektrum erklären, in dem es eine Vielzahl an unterschiedlichen Ausprägungen gebe.
„Die Abgrenzungen innerhalb der rechten Hälfte des politischen Spektrums halten wir für überaus relevant und wollen beim Differenzieren helfen“, betonen die Verantwortlichen von „Die da oben“. (shh)