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Reaktion auf Aussage in TV-DuellAuswärtiges Amt macht sich auf X über Donald Trump lustig

Lesezeit 3 Minuten
Donald Trump beim TV-Duell mit Kamala Harris. Auch das Auswärtige Amt reagierte auf die Debatte in den USA.

Donald Trump beim TV-Duell mit Kamala Harris. Auch das Auswärtige Amt reagiert auf die Debatte in den USA.

Beim TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris ging es am Rande auch um Deutschland. Eine Antwort kommt prompt.

Nach der TV-Debatte zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten hat das Auswärtige Amt Donald Trump wegen dessen Behauptung zu angeblich Hauskatzen essenden Einwanderern veräppelt. „Außerdem essen wir keine Katzen und Hunde“, schrieb das Ministerium am Mittwoch am Ende eines Posts im Online-Netzwerk X, der sich auf Aussagen Trumps zur deutschen Energiewende bezog.

Trump hatte während der Debatte gegen seine demokratische Konkurrentin, Vizepräsidentin Kamala Harris, die von US-Republikanern in den vergangenen Tagen aufgestellte Behauptung wiederholt, Einwanderer aus Haiti würden in Springfield im US-Bundesstaat Ohio Katzen und andere Haustiere der Einwohner essen.

Auswärtiges Amt trollt Donald Trump nach TV-Duell mit Harris

Als er von den Moderatoren der im TV-Sender ABC ausgestrahlten Debatte darauf hingewiesen wurde, dass die Behörden der Stadt diesen Vorwurf bereits entkräftet hätten, erwiderte Trump, dass „Leute im Fernsehen“ dies jedoch gesagt hätten.

Zur deutschen Energiepolitik äußerte sich das Auswärtige Amt im Rahmen des Beitrags auf X ebenfalls. Ob es einem gefällt oder nicht: „Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig und besteht zu über 50 Prozent aus erneuerbaren Energien“, schrieben die deutschen Diplomaten an Trump gerichtet. „Wir schließen Kohle- und Atomkraftwerke – statt sie zu bauen. Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein“, hieß es weiter.

Über die deutsche Energiepolitik hatte der Republikaner gegen Ende der Debatte gesprochen. Harris glaube daran, dass die USA weder Fracking noch fossile Energieträger brauche, sagte Trump. „Deutschland hat das probiert und innerhalb eines Jahres sind sie zum Bau normaler Energiekraftwerke zurückgekehrt“, so die Behauptung des Republikaners.

TV-Duell zwischen Trump und Harris: „Nach jetzigem Stand unentschieden“

Auch der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), reagierte derweil auf das TV-Duell in den USA. Ein eindeutiger Sieger sei aus dem TV-Duell zwischen Harris und Trump nicht hervorgegangen, befand Link. Die Debatte sei „nach jetzigem Stand unentschieden“ ausgegangen, sagte er am Mittwoch im RBB. Es komme darauf an, wie das Duell hinterher interpretiert werde und wie die nächsten Umfragen liefen. „Erst dann werden wir sehen, ob es da einen klaren Sieger gibt.“

Harris und Trump hätten ähnlich wie beim ersten TV-Duell Ende Juni – damals noch mit US-Präsident Joe Biden als Kandidat für die Demokraten – versucht, sich um ihre Anhänger zu bemühen. Einen Unterschied zwischen Harris und Trump sieht Link aber trotzdem: Harris habe auch versucht, unentschiedene Wähler zu erreichen, das habe Trump nicht. Dieser habe sich stattdessen an „seine Kern-Wählerschaft“ gewandt und dazu auf Attacken und Polarisierungen gesetzt.

Kamala Harris: „Staatsmännisch, sehr überlegt, sehr gut vorbereitet“

Harris sei insgesamt „staatsmännisch, sehr überlegt, sehr gut vorbereitet“ aufgetreten, sagte der Transatlantik-Koordinator. Trumps Auftritt bezeichnete er hingegen als „sehr grimmig“ und „sehr auf Wirkung bedacht“. Link betonte: „Er hat ein sehr düsteres Bild der USA und der Welt gezeichnet, sie hat ein optimistisches Bild gezeichnet, ein patriotisches Bild.“

Harris habe ihre Werte herausgestellt und sehr viel über Wirtschaft geredet – mehr als Trump. „Sie hat deutlich gemacht, für was sie wirtschaftlich steht“, sagte der FDP-Politiker. „Insofern ist es ihr, glaube ich, schon gelungen, inhaltlich zu punkten.“

Das scheint auch die Mehrzahl der amerikanischen Medien so zu sehen, viele US-Zeitungen erklärten Harris nach dem TV-Duell zur Siegerin. Laut einer Umfrage des TV-Senders CNN sahen auch 63 Prozent der befragten Zuschauer Harris als Siegerin. Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Harris und Trump liefer sich bisher in den Umfragen ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. (das/afp)