Der Antisemitismusbeauftragte Samuel Salzborn forderte am Mittwoch noch intensiveren Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen.
Nach versuchtem BrandanschlagBerliner Antisemitismusbeauftragter befürchtet noch mehr Gewalt
Nach einem versuchten Brandanschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Berlin befürchtet der Antisemitismusbeauftragte des Landes weitere Gewalttaten. „Die Eskalation wird von den antisemitischen Israelhassern weiter vorangetrieben“, erklärte der Landesbeauftragte Samuel Salzborn am Mittwoch. „Das Gewaltpotenzial des antiisraelischen Antisemitismus ist extrem hoch und richtet sich, wie der Terror der Hamas, gegen Jüdinnen und Juden weltweit, auch in Berlin.“
Er verwies auf die Davidsterne, die in den vergangenen Tagen an mehrere Wohnhäuser in Berlin gemalt worden waren. „Diese antisemitischen Markierungen stellen objektiv eine massive Gefährdung für Jüdinnen und Juden dar, da sie eine Vorbereitung für antisemitische Gewalt sein können“, warnte Salzborn.
Antisemitismusbeauftragter Salzborn: „Es ist schon lange fünf nach zwölf“
Der versuchte Brandanschlag auf ein Haus mit jüdischen Einrichtungen und einer Synagoge darin in Berlin-Mitte zeige, dass Gewalt nicht nur verherrlicht, sondern ausgeübt werde. „Es ist faktisch ein Zufall, dass bei dem Brandanschlag niemand getötet wurde“, erklärte Salzborn.
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Er forderte noch intensiveren Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen und eine schnelle Durchsetzung der von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Vereins- und Betätigungsverbote. „Es ist nicht fünf vor, sondern schon lange fünf nach zwölf für das Agieren der wehrhaften Demokratie gegen antisemitisch-terrorverherrlichende Organisationen.“
In der Nacht zum Mittwoch hatten Unbekannte zwei Brandsätze auf ein Haus an der Brunnenstraße geworfen, in dem neben einer Synagoge unter anderem eine Kindertagesstätte untergebracht ist. Die Brandsätze gingen in Flammen auf, das Gebäude brannte aber nicht. (dpa)