Gefährdete MenschenBundesregierung nimmt Familien aus Afghanistan auf
Berlin – Die Bundesregierung hat rund 2600 gefährdeten Menschen aus Afghanistan und deren Familien eine Zusage für die Aufnahme in Deutschland erteilt. Diese Zusage gelte „unter der Voraussetzung, dass keine Sicherheitsbedenken gegen diese Personen im Raum sind“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin.
Bei den Betroffenen handelt es sich laut einer Außenamtssprecherin um Menschen, „für die wir eine besondere Schutzverantwortung haben“. Als Beispiele nannte sie etwa Frauenrechtlerinnen, Menschenrechts- und Demokratieaktivisten und Wissenschaftler, die „exponiert gearbeitet haben in enger Zusammenarbeit mit deutschen Ressorts, Behörden oder Organisationen“ und die nun nach der Machtübernahme durch die Taliban „genau durch diese Tätigkeit in Afghanistan gefährdet sind“.
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Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gehe es dabei weniger um so genannte Ortskräfte, die unmittelbar für deutsche Stellen gearbeitet haben, sondern um Menschen, die „mittelbar“ für deutsche Stellen tätig gewesen seien. Hier sei das Ministerium in den vergangenen Wochen zu einem „pragmatischeren Verfahren“ bei den Aufenthaltszusagen gewechselt. Wie viele der Betroffenen bereits in Deutschland sind und wie viele sich noch in Afghanistan oder anderen Ländern aufhalten, ist nach Regierungsangaben nicht klar.
Die Außenamtssprecherin ging davon aus, „dass der größere Teil noch nicht in Deutschland ist“. Die Bundesregierung bemühe sich um ihre Ausreise, wobei ihr klar sei, „dass das schwierig ist“. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert kommen zu den rund 2600 Menschen auf der Liste noch Familienangehörige hinzu. „Das sind dann viele tausend“, sagte er. (afp)