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Nachfolger von Kretschmann?Cem Özdemir will Ministerpräsident in Baden-Württemberg werden

Lesezeit 2 Minuten
Cem Özdemir in der Bundespressekonferenz.

Cem Özdemir will in seinem Heimat-Bundesland kandidieren.

Bundeslandwirtschaftsminister will als möglicher Nachfolger von Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg antreten.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will bei der baden-württembergischen Landtagswahl als Spitzenkandidat der Grünen antreten. Das erfuhr das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus führenden Parteikreisen. Demnach wird der 58-Jährige seine Kandidatur noch am Freitag bekannt geben. Mit der Erklärung wird gegen Mittag gerechnet.

Özdemir schon länger als Nachfolger im Gespräch

Özdemir wurde im schwäbischen Bad Urach, wo er am Montag zum Ehrenbürger ernannt wird, geboren und wird seit geraumer Zeit als Nachfolgekandidat für den 2026 aus dem Amt scheidenden Regierungschef Winfried Kretschmann gehandelt, der 76 Jahre alt ist und nicht mehr kandidiert.

Aus baden-württembergischen Grünen-Kreisen verlautet, Özdemir sei deutlich bekannter als sein CDU-Gegenkandidat Manuel Hagel. Er verstehe zudem, „wie Baden-Württemberg tickt“ und habe „sich vom Berliner Zirkus nicht so einfangen lassen“. Trotzdem denke Özdemir die Partei stets mit, heißt es in Anspielung auf den eher eigenmächtigen Kretschmann weiter. „Die Unterstützung ist breit, über alle Lager hinweg.“

Chancen für Özdemir stehen derzeit schlecht

Özdemir ist seit Dezember 2021 Bundeslandwirtschaftsminister. Vorher war er einfacher Bundestags- und Europaabgeordneter sowie zehn Jahre lang Chef der Bundespartei. Allerdings steht es um die Chancen des Grünen-Politikers derzeit eher schlecht. Die Ökopartei sackt auch in Baden-Württemberg in den Umfragen seit geraumer Zeit deutlich ab. Und die Mehrheit der Menschen im Südwesten glaubt einer Umfrage zufolge nicht daran, dass Özdemir nächster Ministerpräsident im Land wird.

55 Prozent halten dies nach der jüngsten Erhebung des Forschungsinstituts Kantar für unwahrscheinlich, wie aus dem in Mannheim veröffentlichen aktuellen „Baden Württemberg Report“ für Oktober im Auftrag von Privat.Radio hervorging. Nur 23 Prozent trauten ihm demnach zu, die Wahl zu gewinnen.