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Zeichen gegen chinesische AggressionWie Taiwans Jetpiloten Xi Jinping mit „Pu dem Bär“ verhöhnen

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Das Foto zeigt zwei taiwanesische Kampfpiloten, ein Aufnäher gegen Xi Jinping hat das Foto berühmt gemacht.

Ein Foto von taiwanesischen Kampfpiloten hat besondere Berühmtheit erlangt: Der Grund ist der Aufnäher am linken Oberarm des vorderen Piloten, eine Referenz zu einer bekannten China-Schmähung.

Zur dreitägigen chinesischen Militärübung veröffentlichte Taiwan ein Foto von zwei Jet-Piloten, das Foto wurde wegen eines Aufnähers berühmt.

„Pu der Bär“ ist ein flauschiger Held in der gleichnamigen Kinderserie. Er trägt ein rotes Hemd, hat häufig ein Lächeln auf dem Gesicht – und er ist Xi Jinping ein Dorn im Auge. Der chinesische Machthaber wird oft mit dem Bären verglichen und so geschmäht. Mittlerweile ist es zu einem Zeichen gegen China geworden, und zu einem Meme in Netzwerken. Jüngstes Beispiel: Taiwanische Kampfpiloten tragen einen Aufnäher, der einen Schwarzbären zeigt, der „Winnie Puhh“ ins Gesicht schlägt.

China hielt in den vergangenen Tagen eine dreitägige Militärübung ab. Mehr als 50 Kampfjets und mindestens neun Kriegsschiffe probten für den Ernstfall vor Taiwans Küste - eine Drohung und eine Machtdemonstration Xi Jinpings und Chinas. „Das ist keine verantwortungsbewusste Haltung eines großen Landes“, sagte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen.

Taiwan: Anti-chinesischer Aufnäher von Jetpiloten wird zum Verkaufshit

Bei den Konflikten zwischen China und Taiwan geht es auch um die Deutungshoheit und einen Kampf in den sozialen Netzwerken. Als vor wenigen Tagen das taiwanische Militär das Foto der beiden Jetpiloten mit dem Aufnäher veröffentlichte, wurde es vielfach im Internet geteilt. Der Stoffpatch zeigt eben „Pu den Bären“ – hier stellvertretend für Xi Jinping –, wie er einen Schlag eines taiwanischen Schwarzbären einstecken muss. Der Schwarzbär gilt als das Symbol Taiwans.

Taiwanische Medien und auch der „Spiegel“ berichten, dass seit der Veröffentlichung des Fotos die Nachfrage nach dem Aufnäher stark gestiegen ist. „Ich wollte mit diesem Aufnäher die Moral unserer Truppen stärken“, wird Alec Hsu zitiert, der den Aufnäher entworfen hat und nun aktuell den Bestellungen wohl kaum hinterherkommt.

Erstmals richtig groß wurde das „Winnie Pooh“-Meme, also die Schmähung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, bei den Protesten in Hong Kong. 2019 und 2020 kam es zu Massenprotesten gegen die Peking-nahe Regierung. Hintergrund war ein neues Gesetz zur Auslieferung von Kriminellen, die Protestierenden befürchteten, dass Hong Kongs Unabhängigkeit als Sonderhandelszone untergraben wird. Hier wurden vielfach die „Puh der Bär“-Bilder gezeigt, China ging sogar mit Zensoren gegen die Schmähungen vor. (mab)