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Nach Ballon-AffäreUS-Außenminister Blinken in Peking eingetroffen

Lesezeit 2 Minuten
17.06.2023, China, Peking: US-Außenminister Antony Blinken (l) schüttelt die Hand des chinesischen Außenministers Qin Gang im Diaoyutai State Guesthouse. Für Blinken ist es die erste China-Reise seit seinem Amtsantritt.Er holt den Besuch nach, der Anfang Februar aufgrund der Ballon-Affäre und Spionagevorwürfen gegen China verschoben worden war. Foto: Leah Millis/Reuters Pool via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

US-Außenminister Antony Blinken (l) schüttelt die Hand des chinesischen Außenministers Qin Gang im Diaoyutai State Guesthouse. Für Blinken ist es die erste China-Reise seit seinem Amtsantritt.

Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit 2018.

US-Außenminister Antony Blinken ist am Sonntag zu einem Besuch in China eingetroffen. Bei seinem zweitägigen Besuch in der Hauptstadt Peking will sich Blinken nach eigenen Angaben für offene Kommunikationskanäle zwischen den beiden rivalisierenden Ländern einsetzen. Der „intensive Wettbewerb“ zwischen China und den USA dürfe nicht zu „Konfrontation oder Konflikt“ führen, erklärte er im Vorfeld. Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren.

Eigentlich hatte Blinken bereits im Februar nach China reisen wollen. Der Besuch wurde aber abgesagt, nachdem der tagelange Überflug eines chinesischen Ballons über die USA zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt hatte. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon schließlich über der US-Ostküste ab. Nach US-Angaben handelte es sich um einen chinesischen Spionageballon.

USA und China: Affäre um mutmaßlichen Spionageballon

Peking weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei. US-Präsident Joe Biden bemühte sich kurz vor Bidens Ankunft in Peking um Entspannung in der Ballon-Affäre. „Ich glaube nicht, dass die Regierung wusste, wo er war und was darin war und was vor sich ging“, sagte er am Samstag. „Ich denke, es war eher peinlich als beabsichtigt.“

Die Beziehungen zwischen Washington und Peking haben sich in den vergangenen Jahren wegen Handels- und Menschenrechtsfragen, dem Umgang mit Taiwan und einer Vielzahl weiterer Themen deutlich verschlechtert. Auch bei anderen Gelegenheiten kommt es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

So warf das Weiße Haus China zuletzt vor, seit Jahren eine Geheimdiensteinheit in Kuba stationiert zu haben. Peking gab sich unwissend und kritisierte stattdessen die Kuba-Politik Washingtons. Blinkens Besuch in Peking ist der erste eines US-Außenministers seit der China-Reise seines Vorgängers Mike Pompeo im Oktober 2018.

Biden hofft auf weiteres Treffen mit Xi

Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping hatten sich im vergangenen November am Rande des G20-Gipfels im indonesischen Bali getroffen und erklärt, die Spannungen zwischen den USA und China abbauen zu wollen.

Biden sagte nun, er hoffe auf ein weiteres Treffen mit Xi in den kommenden Monaten. Eine Gelegenheit ist etwa der nächste G20-Gipfel im September in Neu Delhi, an dem voraussichtlich beide Staatschefs teilnehmen werden. Die US-Regierung sieht das militärisch und wirtschaftlich aufstrebende China als größte geopolitische Herausforderung weltweit an. (afp)