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Corona-HerbstExpertenrat hält Vorbereitungen für nötig

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Das Symbol für einen Corona-Virus hängt an einer Teststation.

Berlin – Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hält eine „vorausschauende Vorbereitung mit kurzen Reaktionszeiten“ für erwartete steigende Fallzahlen im Herbst und Winter für nötig. In jedem Fall erfordere die Vorbereitung unter anderem „eine solide rechtliche Grundlage für Infektionsschutzmaßnahmen“, heißt es in der am Mittwoch in Berlin präsentierten Stellungnahme „Pandemievorbereitung auf Herbst/Winter 2022/23“. Diese Rechtsbasis solle „eine dem Infektionsgeschehen angepasste schnelle Reaktion“ ermöglichen.

Die Expertinnen und Experten stellen fest: „Die verbleibende Impflücke und die abnehmende Immunität im Laufe der Zeit, die fortschreitende Virusevolution und die Krankheitsaktivität durch andere Atemwegserreger werden das Gesundheitssystem und die kritische Infrastruktur im Herbst/Winter wahrscheinlich erneut erheblich belasten.“ Aktuell bestehe ein hoher Immunisierungsgrad in der Bevölkerung. „Gleichzeitig treten Virusvarianten mit verringerter Krankheitsschwere auf.“

In einem ungünstigen Szenario halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Virusvariante mit einer Kombination verstärkter Übertragbarkeit und erhöhter Krankheitsschwere für möglich. Dies könne wieder allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebote nötig machen, die dann erst gegen Frühjahr 2023 zurückgefahren werden könnten. Doch auch ein günstiges Szenario und ein Basisszenario mit weniger gravierenden Auswirkungen hält das Gremium für möglich.

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Der Ratsvorsitzende Heyo Kroemer sagte, das Gremium wolle keine dramatischen Bilder und Sorgen erzeugen. Die Stellungnahme sei der „sachliche Versuch“, das mögliche pandemische Geschehen zu beleuchten und bereits zeitnah Empfehlungen zu geben. „Die Pandemie ist definitiv nicht vorbei“, so der Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité. Niemand wisse, was im Herbst und Winter passieren werde. Deshalb habe der Rat die drei Szenarien aufgestellt. Alle 19 Mitglieder hätten der elften Stellungnahme nach intensiver Diskussion zugestimmt.

Bund und Länder hatten das Beratungsgremium im Bundeskanzleramt eingerichtet. (dpa)