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Corona in NRW-SchulenGebauer macht Distanzunterricht möglich

Lesezeit 3 Minuten
Grundschule Corona 020222

Schülerinnen und Schüler einer Grundschule 

Düsseldorf – Die Schulen in NRW können in den kommenden Wochen nun doch wieder in den Distanzunterricht wechseln, wenn es die Omikron-Welle der Corona-Pandemie unumgänglich macht. Das teilte Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts bleibe das oberste Ziel, betonte die FDP-Politikerin, aber die einzelnen Schulen könnten nach sorgfältiger Prüfung und unter Einbeziehung der Elternvertreter bei dringendem Bedarf entscheiden, bestimmte Lerngruppen, Jahrgangsstufen oder auch die gesamte Schule in den Distanzunterricht zu schicken.

Einen flächendeckenden Distanzunterricht im Land schloss Gebauer aus: „Aber die Schulen in NRW können auf der Grundlage der Distanzlernverordnung eigenständig Distanzunterricht einrichten, sofern dies vor Ort pandemiebedingt erforderlich ist.“ Die Schulkonferenz müsse in die Entscheidung eingebunden und die Schulaufsicht müsse informiert werden.

NRW-Schulen: Einschränkungen sollen laut Gebauer so schnell wie möglich wieder aufgehoben werden

Man wolle den Schulen „einen sicheren Fahrplan durch die Omikron-Welle“ an die Hand geben. Wichtig sei aber, so Gebauer, „sämtliche Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und schnellstmöglich wieder aufzuheben“.

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Weitere Möglichkeiten, im zweiten Schulhalbjahr auf pandemiebedingte Personal-Engpässe oder Organisationsschwierigkeiten zu reagieren, seien: Die Anzahl der Klassenarbeiten zu verringern. Oder die vorgeschriebene Wochenstundenzahl vorübergehend zu unterschreiten, wobei die Kürzungen möglichst gleichmäßig über alle Fächer, abgesehen von den prüfungsrelevanten Fächern erfolgen sollte.

Abschluss- wie Eingangsklassen von Distanzlernen ausgenommen

Ein befristeter Distanzunterricht müsse das letzte Mittel sein, und Schüler aus der Schuleingangsphase und aus den Abschlussklassen sollen davon ganz ausgenommen bleiben. „Der wichtige Start und das ebenso wichtige Finale der Schullaufbahn unserer Schülerinnen und Schüler muss durch den Präsenzunterricht sichergestellt sein und auch gelingen“, sagte Gebauer.

Von Lehrer- und Elternseite erhält die zuletzt wegen der kurzfristig veränderten Corona-Teststrategie an den Grundschulen viel kritisierte Ministerin Unterstützung für ihren jüngsten Vorstoß. Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes NRW, sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Die Schulen individuell entscheiden zu lassen, halten wir für durchaus sinnvoll.“ Auch sie betonte aber, dass der Distanzunterricht wohl überlegt und nur die letzte Möglichkeit sein müsse: „Deshalb ist es auch gut, dass die Eltern mit im Boot sitzen.“

Eltern begrüßen Gebauers Entscheidung

Christian Beckmann von der Landeselternkonferenz NRW sagte: „Die an den Schulen wissen am besten, wie bei ihnen die Lage ist.“ Deshalb: „Die Entscheidung über Distanzunterricht schulscharf zu treffen, ist viel besser als die große Gießkanne aus Düsseldorf.“

Die Schulen bräuchten einen Handlungs-Rahmen, wenn in den nächsten Wochen durch Quarantäne oder Infektionen der Präsenzunterricht nicht in der üblichen Form aufrechterhalten werden könne, betonte Schulministerin Gebauer: „Auch wenn sich alle wünschen, dass so lange wie möglich am Präsenzunterricht festgehalten wird, weil das die beste Form des Lehrens und Lernens ist.“

Erleichterung für NRW-Abschlussklassen

Gebauer teilte am Donnerstag außerdem mit, dass es auch in diesem Jahr pandemiebedingte Erleichterungen für die Abschlussklassen geben werde. So solle für die zentralen Abschlussprüfungen nach Klasse 10 und im Abitur wieder eine erweiterte Aufgabenauswahl möglich sein. So könnten die Prüfungsthemen besser an den tatsächlich erteilten Unterricht angepasst werden.

Für die Abiturienten werde es zudem vom 1. bis zum 7. April erneut eine besondere Prüfungsvorbereitungszeit geben, dann gilt im Unterricht volle Konzentration auf die Abiturfächer. Diese Maßnahme habe sich im vergangenen Jahr bewährt, betonte die Ministerin und versicherte: „Wer am Ende dieses Schuljahres eine zentrale Abschlussprüfung ablegt, der wird hier bei uns in Nordrhein-Westfalen auch einen vollwertigen Abschluss erhalten.“