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Nur Putins Meinung zähltKreml-Chef überwirft sich wohl mit seinen Geheimdiensten

Lesezeit 2 Minuten
Putin Offiziere dpa

Wladimir Putin hat offenbar das Vertrauen in seinen Geheimdienst verloren.

Moskau/Köln – Der Einmarsch Russlands in die Ukraine läuft für Wladimir Putin alles andere als geplant. Durch die unerwarteten Rückschläge sucht der Kreml-Chef nach Schuldigen – und nimmt dabei offenbar auch seinen Geheimdienst ins Visier.

Laut einem Bericht des „Spiegel“ soll sich der russische Präsident mit seinem Sicherheitsapparat, in dem er selber noch zu KGB-Zeiten ausgebildet wurde, überworfen haben. Besonders die Arbeit der Auslandsaufklärung missfalle dem Despoten aus Moskau.

Wladimir Putin hört nicht mehr auf die Meinung der Geheimdienste

Der russische Geheimdienstexperte Andrei Alexejewitsch Soldatow ist sich sicher, dass Putin inzwischen selbst die Kontrolle übernommen habe und keine anderen Meinungen mehr zuließe. Putin habe sich kurzerhand selber zum bestinformiertesten Menschen zum Thema Ukraine erklärt. Dies hat natürlich Konsequenzen.

Putin habe die russische Spionageabteilung somit zum Sündenbock erklärt, davon ist Soldatow felsenfest überzeugt. Auf die Frage „Welche Rolle spielen die russischen Geheimdienste bei den Misserfolgen in der Ukraine?“ antwortete Soldatow: „Ich würde schon sagen, dass sie schuld sind. Vor allem der FSB, der für die Ukraine zuständig ist." Kurz gesagt: Putin hört nicht mehr auf die Meinung seiner Geheimdienste.

Wladimir Putin straft FSB-Offiziere ab

Soldatows Schilderungen zufolge habe Putin gleich nach Kriegsbeginn Sergej Naryschkin, den Chef des Auslandsnachrichtendienstes SWR, öffentlich vorgeführt und gedemütigt. Wenige Tage später wurden wohl Strafmaßnahmen gegen den SWR ergriffen.

Putin Kinder

Hält ein Bad in der Menge ab: Wladimir Putin. (Archivfoto 2017)

Aber auch der russische Inlandsgeheimdienst FSB habe Putins Zorn zu spüren bekommen. FSB-General Sergej Beseda und ein weiterer Offizier wurden unter Hausarrest gestellt. Der stellvertretende Chef der Nationalgarde, Roman Gawrilow, soll erst vor kurzem aus seinem Amt gedrängt und in Rente geschickt worden sein. Gawrilow ist lediglich 45 Jahre alt.

Plant Russlands Elite einen Anschlag auf Putin?

So wie es aussieht, macht sich Putin nicht gerade viele Freunde in den eigenen Reihen. In den letzten Tagen machten auch Gerüchte die Runde, dass Mitglieder der russischen Elite angeblich einen Mordanschlag auf Präsident Putin planen.

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Und auch wenn viele Menschen darauf hoffen, dass Putin gestoppt wird, kann sich Soldatow einen Anschlag auf den Kreml-Boss nicht vorstellen. „Es gibt in Russland aktuell keine politische Kraft außer Putin selbst. Man müsste eine Untergrundbewegung von Null aufbauen, und so etwas beherrschen die russischen Geheimdienste nicht", erklärte der Experte. (mbr)