Nach einem Gespräch mit US-Präsident Trump sieht Frankreichs Präsident Macron einen Weg für eine schnelle Feuerpause in der Ukraine.
Ukraine-KriegMacron: Feuerpause in der Ukraine binnen Wochen möglich
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Frankreichs Staatschef Macron hält nach einem Gespräch mit US-Präsident Trump eine rasche Feuerpause in der Ukraine für möglich.
Copyright: Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hält wie US-Präsident Donald Trump eine Feuerpause in der Ukraine innerhalb von Wochen für möglich. „Ich denke, das ist machbar“, sagte Macron nach einem Besuch bei Trump im Weißen Haus in einem Interview des Senders Fox News. „Ich denke, es kann in den kommenden Wochen erfolgen.“ Trump hatte zuvor gesagt, der Krieg in der Ukraine könne „innerhalb von Wochen“ beendet werden.
„Die Initiative von Präsident Trump ist eine sehr positive“, sagte Macron in dem Interview in Bezug auf Trumps Entscheidung, Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufzunehmen. Der Franzose zeigte sich zudem selbstkritisch beim Umgang der Europäer mit Russland und den früheren Phasen des Ukraine-Konflikts vor Kriegsbeginn im Februar 2022.
Der im Zuge der Annexionen im Osten der Ukraine und der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgehandelte Waffenstillstand sei von Russland ständig gebrochen worden. „Und wir haben nicht reagiert - alle von uns“, sagte Macron. Der großangelegten Invasion vor drei Jahren sei „ein Mangel an Abschreckung“ vorausgegangen. In der Folge habe Russland sich für den Angriffskrieg gegen das Nachbarland entschieden.
Nun sei es wichtig, einer vorübergehenden Feuerpause oder länger anhaltenden Waffenruhe Verhandlungen über einen nachhaltigen Frieden folgen zu lassen. Dabei müsse es um Sicherheitsgarantien gehen, forderte Macron. Für einen Abschreckungseffekt gegenüber Russland brauche es eine ukrainische Armee mit etwa 800.000 Soldaten. Zudem arbeite er mit Großbritannien an einem französisch-britischen Vorschlag für eine Friedenstruppe, sollte diese erwünscht sein.
„Ihr Präsident hat recht“
Macron räumte auch ein, dass Frankreich und ganz Europa mehr für die eigene Verteidigung tun müssten. „Ihr Präsident hat recht“, sagte er zu Fox-News-Moderator Bret Baier.
Am Ende sollte ein Friedensvertrag stehen, in den auch Fragen der Landverteilung und des Wiederaufbaus einfließen müssten, sagte Macron. Es müsse aber geklärt werden, inwiefern sich die Amerikaner solidarisch zeigen, falls Russland einen Friedensvertrag verletzen sollte. Auf dem Spiel stünden auch die Glaubwürdigkeit der Amerikaner und die Sicherheit der Europäer. (dpa)