Sexismus und Pokal-EklatFrankfurts Bürgermeister will trotz Kritik im Amt bleiben
Frankfurt – Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann will trotz anhaltender Kritik im Amt bleiben. Feldmann, der wegen mehrerer Vorwürfe stark unter Druck geraten war, wolle aber auf repräsentative öffentliche Termine verzichten, teilte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit.
Peter Feldmann: Oberbürgermeister in der Kritik
In die Schlagzeilen geriert der Frankfurter OB unter anderem rund um die Feierlichkeiten der Europa League. Eintracht Frankfurt hatte überraschend den europäischen Fußball-Wettbewerb im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen die Glasgow Rangers gewonnen.
Bei der Siegesfeier in der Mainmetropole wurde eine Szene bekannt, die viral ging: Bürgermeister Feldmann entriss Eintracht-Coach Olivier Glasner und Final-Held Sebastian Rode regelrecht die Trophäe und trug sie selbst zur Schau. Besonders in den sozialen Netzwerken wurde das Verhalten des Bürgermeisters kritisiert. Der Vorwurf: Feldmann verhielt sich Trainer und Mannschaft gegenüber unangemessen und täte so, als würde er mit dem Europa-League-Sieg Werbung für sich machen.
Eine weitere Szene rund um den Bürgermeister sorgte ebenfalls für Schlagzeilen, wieder ging es um Eintracht Frankfurt: Beim Flug mit der Mannschaft trat Feldmann an das Mikrofon im Flugzeug und machte sexistische Kommentare: „Ich habe hier eine Ansage sowohl vom Bodenpersonal als auch von den Flugbegleiterinnen, die mich hormonell am Anfang erstmal außer Kraft gesetzt haben.“ Über den vermeintlichen Witz lachte im Flugzeug niemand.
Feldmann, der offensichtlich wieder nicht den richtigen Ton traf, geriet erneut in die Kritik. Vielfach wurde sein Verhalten als sexistisch bewertet, sein Auftreten sei eines Oberbürgermeisters nicht würdig, lauteten andere Kommentare.
Das sah offenbar auch seine eigene Partei so: Der Vorstand der Frankfurter SPD forderte Feldmann nach den Eklats und der Kritik auf, sein Amt niederzulegen. Gegen Feldmann stehen zudem Korruptionsvorwürfe im Raum, die untersucht werden. Dabei geht es um fragwürdige Gehaltszahlungen und Postenschiebereien bei der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt und Wiesbaden, berichtet unter anderem die „Tagesschau“.
Entschuldigung aber kein Rücktritt von Feldmann
Bei dem am Mittwoch veröffentlichten Statement machte Feldmann klar, dass er nicht zurücktritt. Er wolle sich von repräsentativen Terminen zurückziehen und bot an, seine Mitgliedschaft in der SPD ruhen zu lassen.
Außerdem entschuldigte Feldmann sich für Fehler in den vergangenen Tagen. Er ging unter anderem auf Vorwürfe in Zusammenhang auf den sexistischen Ausspruch über die Flugbegleiterinnen ein. „Ja, ich habe Fehler gemacht“, sagte Feldmann, dafür stehe er zu Recht in der Kritik.
Zu den Korruptionsvorwürfen der Staatsanwaltschaft sagte Feldmann, er sei überzeugt, seine Unschuld beweisen zu können. (mit dpa)