Umweltministerium lockert VorgabenFrankreichs zwei aktive Kohlekraftwerke dürfen länger am Netz bleiben

Lesezeit 1 Minute
Das Atomkraftwerk Flamanville, im Hintergrund das Meer.

Die zwei Kohlekraftwerke, die noch am Netz sind, liegen in Cordemais und in Saint-Avold. (Symbolbild)

Die Maßnahme soll Gefahr von Blackouts im Winter mindern. Die Kohlekraftwerke dürfen somit 500 Stunden länger laufen als bisher vorgesehen.

Die beiden noch aktiven Kohlekraftwerke in Frankreich sollen wegen der Versorgungssicherheit länger betrieben werden können. Das Umweltministerium lockert zu diesem Zweck die Vorgaben für den Ausstoß von Treibhausgasen. Im kommenden Winter sei zwar mit einer weniger angespannten Versorgungslage zu rechnen als im vergangenen, erklärte das Ministerium am Donnerstag. „Aber vorsorglich ergreifen wir alle Maßnahmen, die die französische Stromproduktion sicherstellen.“

Das französische Klimagesetz deckelt die zulässigen Treibhausgasemissionen für Energieproduzenten. Mit der angekündigten Änderung wird diese Deckelung für April 2023 bis Ende 2024 angehoben, sodass die Kohlekraftwerke insgesamt 500 Stunden länger laufen dürfen als bisher vorgesehen. Bislang waren bis Ende 2024 noch 1300 Stunden Laufzeit erlaubt. Die nun erlaubten 1800 Stunden entsprechen 75 Tagen Dauerbetrieb.

Die zwei Kohlekraftwerke, die noch am Netz sind, liegen in Cordemais im Westen bei Nantes und in Saint-Avold, grenznah bei Saarbrücken. Ihr Betrieb ist bereits sehr teuer und die Kosten steigen mit dem steigenden CO2-Preis weiter. Die Kraftwerke werden nur im Fall drohender Energieengpässe in Betrieb genommen. Im vergangenen Jahr deckten sie 0,6 Prozent des französischen Strombedarfs. (afp)

Nachtmodus
KStA abonnieren