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CDU-Chef sorgt für VerwirrungWill Merz teilweise abgerissenes AKW reaktivieren?

Lesezeit 2 Minuten
Merz DPA 071022

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz sorgt mit seinen Aussagen zum AKW Lingen für Wirbel.

Lingen – Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat mit einer Aussage zur Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken für Verwirrung gesorgt. Kurz vor der Landtagswahl in Niedersachsen warb Merz für einen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks in Lingen. Das Problem: Der Betrieb wurde bereits im Januar 1979 eingestellt.

„Die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler in Niedersachsen am Sonntag ist auch eine Volksabstimmung über einen Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Lingen“, twitterte Merz kurz vor der für CDU und SPD entscheidenden Wahl am Sonntag. Der Weiterbetrieb sei einer von drei Bausteinen, damit zehn Millionen Haushalte weiter sicher mit Strom versorgt werden könnten.

Atomkraftwerk Lingen: Wirbel um AKW-Aussage von Friedrich Merz

Möglich ist, dass Merz anstelle des AKW Lingen das naheliegende AKW Emsland meint. Im Gegensatz zu den Kernkraftwerken Isar II und Neckarwestheim II soll der Reaktor im Emsland wie geplant Ende des Jahres 2022 abgeschaltet werden.

Das Kernkraftwerk in Lingen dagegen wurde bereits am 5. Januar 1979 stillgelegt, nachdem es 1977 zu einem Zwischenfall im Reaktorblock gekommen war. Der Reaktorblock war damit nur etwa neun Jahre in Betrieb. Seit 2015 wird das Atomkraftwerk Schritt für Schritt mit Genehmigung des Landes Niedersachsen abgerissen.

AKW Emsland: Streitpunkt vor der Niedersachsen-Wahl

Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Niedersachsen, Bernd Althusmann, hatte im Wahlkampf mehrfach gefordert, dass das Kernkraftwerk Emsland am Netz bleiben soll.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte nach dem sogenannten Stresstest seines Ministeriums angekündigt, dass das AKW in Niedersachsen planmäßig abgeschaltet wird.

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Die Landtagswahl in Niedersachsen am kommenden Sonntag gilt als richtungsweisend für SPD und CDU. Die Sozialdemokraten vom amtierenden Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) lagen in den vergangenen Umfragen zuletzt knapp vorne und hoffen auf ein Regierungsbündnis mit den Grünen. (shh)