Tränenreiches VideoMädchen singt Disney-Lied im Kiewer Bunker
Kiew – Plötzlich ist es im Luftschutzbunker in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gespenstisch ruhig: In dem überfüllten Raum haben sich Menschen notdürftig mit ihren Sachen vor den russischen Bomben in Sicherheit gebracht. In diesem Moment schauen sie aber alle auf die kleine Amelia, die den Song „Let It Go“ aus dem Disney-Film „Frozen“ singt.
Alleine auf Twitter wurde das Video am Montagabend sieben Millionen Mal angeklickt, hinzu kommen mehrere Millionen Aufrufe auf Facebook, wo es die Ukrainerin Marta Smekhova das erste Mal gepostet hatte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Sie schreibt dort, dass sie das Mädchen zu der Gesangseinlage ermuntert habe. Ihre Mutter habe schließlich zugestimmt, das Smekhova filmen dürfe.
Song aus „Frozen“: Ukrainern im Bunker in Kiew kommen die Tränen
Im Video ist zu sehen, wie plötzlich alle Augen auf das kleine Mädchen gerichtet sind, vereinzelt wischen sich die Menschen die Tränen aus dem Gesicht. Die kleine Amelia habe erzählt, dass sie davon träume, „auf der großen Bühne vor Publikum aufzutreten.“
Smekhova beschreibt den Moment, als Amelia anfing zu singen, mit vollkommender Stille. „Plötzlich war es ruhig, keiner redet mehr durcheinander“, schriebt sie zu dem Video.
Komponisten sieht Video und richtet Botschaft an junge Sängerin
Die junge Sängerin berührt nicht nur die Menschen im ukrainischen Bunker, sondern Millionen weltweit – darunter auch die Komponisten des Songs. Die US-amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Musikproduzentin Kristen Anderson-Lopez sieht den Clip auch, und meldet sich anschließend bei Twitter direkt an das kleine Mädchen aus der Ukraine.
„Liebes kleines Mädchen mit der schönen Stimme“, scheibt sie, „mein Mann und ich haben dieses Lied als Teil einer Geschichte über die Heilung einer leidenden Familie geschrieben. Die Art, wie du es singst, ist wie ein Zaubertrick, der das Licht in deinem Herzen verbreitet und jeden heilt, der es hört. Sing weiter! Wir hören zu.“
Russische Invasion in der Ukraine: Mariupol von Außenwelt abgeschnitten
Weltweit solidarisierten sich die Menschen mit dem Schicksal der vielen Ukrainerinnen und Ukrainer, die derzeit in den Bunkern ausharren müssen, um den russischen Bombenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt zu entfliehen. „Wir sehen euch, wir hören euch“, schreibt eine Nutzerin auf Twitter unter das Video. Hunderte Menschen schrieben, ihnen seien sofort die Tränen gekommen.
Zwölf Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist es den Truppen von Wladimir Putin noch nicht gelungen, die Hauptstadt Kiew einzunehmen. Im südukrainischen Mariupol, das mittlerweile von der Außenwelt abgeschnitten ist, herrscht große Angst und Versorgungsknappheit. Die Einrichtung humanitärer Korridore scheiterte bereits zweimal.
Am Montag wollen beide Seiten zu erneuten Friedensgesprächen zusammentreten. (shh/pst)