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4. Jahrestag der rassistischen MordeFamilien und Freunde trauern um Hanau-Opfer – Faeser will Kampf gegen Rechtsextremismus

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Freunde, Familien und Gäste trauern um die Getöteten der rassistisch-motivierten Morde in Hanau. Zum vierten Jahrestag kam auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD).

Freunde, Familien und Gäste trauern um die Getöteten der rassistisch-motivierten Morde in Hanau. Zum Gedenken am vierten Jahrestag kam auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD).

Tausende gedenken bundesweit der Opfer des rassistischen Anschlags. Kanzler Scholz mahnt vor Gefahren des Rechtsextresmismus für die Demokratie.

Anlässlich des vierten Jahrestags des rassistischen Anschlags in Hanau hat es bundesweit Mahnwachen und Solidaritätsbekundungen gegeben. In Hanau hatte am 19. Februar 2020 ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. Angehörige und Betroffene klagen bis heute politisches Versagen in Hanau an, aus dem Protest ist eine Erinnerungskultur gewachsen. Eine Übersicht.

Nancy Faeser in Hanau: „Wir stehen an eurer Seite“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rief in Hanau zu einem entschlossenen Kampf gegen Rechtsextremismus auf. Da es wieder Fantasien von Rechtsextremisten gebe, Menschen allein wegen ihrer Herkunft aus Deutschland wegbringen zu wollen, sei es umso wichtiger, sich dem entgegenzusetzen, sagte Faeser am Montag. Stattdessen müsse man sich vor die Angehörigen der Opfer zu stellen und ihnen sagen: „Wir stehen an eurer Seite.“

Trauer in Hanau: Innenminiserin Nancy Faeser umarmt die Mutter eines Opfers.

Trauer in Hanau: Innenminiserin Nancy Faeser umarmt die Mutter eines Opfers.

„Niemand soll sich in Deutschland so fühlen müssen, dass er darüber nachdenkt, dieses Land zu verlassen“, sagte sie nach dem Ende der offiziellen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlags. „Wir als Staat sind der Garant dafür, dass alle Menschen geschützt werden, egal wo sie herkommen.“

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Faeser hatte zuvor gemeinsam mit Vertretern der hessischen Landesregierung und der Stadt Hanau auf dem Hauptfriedhof der Stadt bei einem stillen Gedenken die Opfer mit Kränzen geehrt. Dabei war nach Angaben der Stadt „auf ausdrücklichen Wunsch der Opferangehörigen“ auf politische Reden verzichtet worden.

Vor Beginn der offiziellen Veranstaltung betete ein Imam an den Gräbern von drei auf dem Friedhof bestatteten Opfern für die Toten. Dort hatten sich auch Angehörige und Freunde der Opfer versammelt. Am Abend waren an den beiden Tatorten, die in der Innenstadt und im Stadtteil Kesselstadt liegen, Mahnwachen geplant.

Vierter Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau: Olaf Scholz warnt vor Rechtsextremisten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich digital zu den rassistischen Angriffen und dem Gedenken in Hanau: „Vor vier Jahren hat ein Rechtsextremist neun Menschen in Hanau brutal ermordet. Sein Antrieb war Hass, sein Motiv Rassismus“, so Scholz am Montag im Kurzbotschaftendienst X, vormals Twitter. „Rechtsextreme greifen unsere Demokratie an. Sie wollen Bürgerinnen und Bürger ausgrenzen, sogar vertreiben. Das werden wir nie zulassen!“, schrieb Scholz weiter.

Justizminister Marco Buschmann (FDP) schrieb ebenfalls bei X: „Rassismus ist ein Gift, das sich in unserer Gesellschaft niemals ausbreiten darf. Wir alle sind gefragt, uns Menschenfeindlichkeit entgegenzustellen.“ Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nannte den Anschlag in dem Kurzbotschaftendienst ein „grausames Ereignis“, das „nie in Vergessenheit geraten“ werde - „weder für die Angehörigen noch für uns als Gesellschaft“.

Bereits am Samstag hatten tausende Menschen in Hanau an die Opfer erinnert. Nach Angaben der Polizei gingen rund 5000 Demonstranten auf die Straße. Viele Teilnehmer hatten Schilder mit den Fotos und Namen der Getöteten dabei. Nach einem Protestmarsch durch Hanau fand am Nachmittag eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt. Auch in anderen Städten gibt es Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen. (mab/dpa/afp)